Und hier kommt der Oldie für den Dezember:
![]() |
Barbara Hambly Der schwarze Drache Verlag: Bastei-Lübbe 506 Seiten , Taschenbuch ISBN-10: 3404203887 ISBN-13: 978-3404203888 |
Die englischsprachige Ausgabe des Buches wurde 1985 veröffentlicht, die erste deutsche Ausgabe erschien 1986.
Das Cover meiner Ausgabe zeigt einen schwarzen Drachen, der eine Frau in den Armen hält. Vom rechten Bildrand her sieht man zwei Männer über eine Treppe auf die beiden zukommen. Im Hintergrund kann man eine Burg erkennen. – Mir gefällt das Cover sehr gut, man kann jede Menge in das Bild hineininterpretieren. Die Beziehung zwischen den Männern, der Frau und dem Drachen bleibt völlig unklar und macht auf den Inhalt des Buches neugierig.
Das Buch erzählt die Geschichte des Drachentöter John Aversins und seiner Geliebten, die Magierin Jenny. Diese leben zusammen mit ihren zwei Kindern weitab vom Königshof und sind mit ihrem Leben durchaus zufrieden. Als der junge Gareth die beiden aufsucht, um Johns Hilfe gegen einen Drachen zu erbitten, ist er bitter enttäuscht. Der Drachentöter entspricht überhaupt nicht seinen Vorstellungen und als er erfährt wie dieser seinen ersten und einzigen Drachen getötet hat vergrößert sich diese nur. Hat John diesen doch nicht in einem „fairen“ Kampf, sondern nur durch eine List besiegt.
Trotz allem schafft es Gareth jedoch Jenny und John zu überreden ihm beizustehen und zusammen machen sie sich auf den Weg zum Königshof. Dort erleben alle drei eine Enttäuschung. Der König ist nicht bereit sie zu empfangen und selbst die durch den Drachen vertriebenen Gnome geben ihre Informationen über den Drachen und seine Höhle nur spärlich preis.
Barbara Hambly hat mit „Der schwarze Drache“ einen erfrischend anderen Fantasy-Roman geschrieben. Der Held der Geschichte, der Drachentöter John Aversin ist eher Gelehrter als Krieger und seinen in vielen Liedern besungene Tat war nichts anderes als das Abschlachten eines in einen Hinterhalt geratene Tier.
Die Mutter seiner Söhne, Jenny, ist nicht seine Ehefrau und ihre magischen Kräfte sind überaus beschränkt. Und auch der junge Gareth ist alles andere als ein Krieger und dazu völlig weltfremd. – Nicht gerade die klassische Heldengruppe. Aber gerade der fehlende Glanz an den „Helden“ macht die Geschichte „wirklicher“ und ehe es sich der Leser versieht befindet er sich mitten im Geschehen.
Eine Geschichte, die einiges zu bieten hat. Es werden nicht nur die üblichen Klischees über den Haufen geworfen, sondern auch einige neue Ideen ins Spiel gebracht und damit jede Menge Lesespaß garantiert.
Kommentar verfassen