Ice – Hüter des Nordens von Sarah Beth Durst

Gestern ist mein vorerst letzter Tauschticket-Tausch bei mir angekommen (mein Umstellungs-Guthaben ist jetzt aufgebraucht) – und wurde im Null Komma Nix verschlungen ;-).

Sarah Beth Durst
Ice – Hüter des Nordens
Verlag: Egmont Lyx
307 Seiten
ISBN-10: 3802586026
ISBN-13: 978-3802586026
12,99 €

Das Cover des Buches ist schön, aber relativ blass – und wirkt durch das Farbspiel von dem Hellblau und Weiß des Eisbären und der eisigen Umgebung zu den roten Frauenlippen und der lila Farbe im Hintergrund etwas unwirklich. Nichts desto trotz passt es genau zu der Geschichte -und ist wie gesagt sehr schön anzuschauen.

Von klein auf bekommt Cassie von iherer Großmutter eine Geschichte erzählt: Von einem Mann, der sich in die Tochter des Nordwindes verliebte – doch die Tochter des Nordwindes war dem Eisbärkönig versprochen und durch Liebe zu einem Menschen erzürnte sie ihren Vater. Die Tochter des Nordwindes versprach dem Eisbärkönig ihre Tochter zur Frau – im Gegenzug für seinen Schutz: Aber der Eisbärkönig konnte sie und ihren Mann nicht ewig schützen. Und so wurde die die Tochter des Nordwindes von ihrem Vater zu den Trollen verbannt.

Ein Märchen, das Cassie nicht mehr hört, seitdem ihr Vater ihre Großmutter fortgeschickt hat – seine Tochter sollte nicht mit solch einem Unsinn aufwachsen. Aber kurz vor ihrem achtzehnten Geburtstag beobachtet Cassie, wie ein von ihr verfolgter Eisbär einfach in einer Eiswand verschwindet. Und von da an ist es nicht mehr leicht, zwischen Märchen und Wirklichkeit zu unterscheiden…

Man sagt, dass in jedem Märchen ein wahrer Kern steckt – auch wenn es überraschend ist, wenn dann das ganze Märchen wahr ist.

Cassie ist auf einer Forschungsstation aufgewachsen und eigentlich ziemlich rational – wenn man allerdings einem sprechenden Eisbären begegnet, kann man sich durchaus davon überzeugen lassen, dass manche Märchen wahr sein können.

Als der Eisbär Cassie dann verspricht, ihre von ihr seit Jahren totgeglaubte Mutter von den Trollen zu retten, wenn sie seine Frau wird, sagt Cassie zu – ohne die Konsequenzen zu kennen.

Denn hinter dem sprechenden Eisbär verbirgt sich mehr als nur ein Märchenwesen. Der Bär ist einer von vielen Munaqsri, dafür verantwortlich, die Seelen der Sterbenden einzusammeln, um so den Neugeborenen eine Seele geben zu können. Eine Aufgabe, die nicht nur zeitaufwändig, sondern auch lebenswichtig für das Volk ist, das der jeweilige Munasqri hütet – in seinem Fall sind es die Eisbären. Denn ohne die Seelen, die der Munaqsri sammelt, können die Neugeborenen nicht leben – und sein Volk wäre zum Aussterben verdammt.

Wie in dem Märchen bringt die Neugier der Braut des Eisbärkönigs diesen in Gefangenschaft – und nun ist es an Cassie, ihren Mann zu retten. Allen Widerständen zum Trotz folgt sie seinen Spuren, die bis ans Ende der Welt führen.

Damit ist Cassie eine Hauptperson, mit der man sich leicht und gerne identifiziert. Kein hilfloses Mädchen, das sich von ihrer Umgebung – und sei sie noch so ungewohnt – einschüchtern lässt. Jemand der weiß, was er will – und dafür kämpft. Die ideale Besetzung für ein Märchen – und diese Geschichte.

Das Buch wäre kein Märchen, wenn es kein Happy End hätte – aber bis dahin gibt es für Cassie (und den Leser) einiges zu entdecken und so manches Hindernis zu überwinden. Und auch wenn abzusehen ist, dass das Buch ein gutes Ende haben wird – ist dieses doch überraschend.

Sarah Beth Durst hat es auf eine wunderschöne Art und Weise geschafft, das altbekannte Märchen vom Eisbärkönig in unsere Welt zu versetzen – mit nicht mehr als einen Hauch von Magie, auch wenn die Seelensammler dem sicherlich nicht zustimmen würden ;-). Eine Geschichte, die sich wunderschön bei Schnee und Eis vor dem Kamin lesen lässt – oder einen an einem warmen Frühlingstag wieder in den Winter entführt. So oder so ein Leseerlebnis, das man sich nicht entgehen lassen sollte.

Wer nicht auf Schnee und Eis warten möchte, findet hier eine Leseprobe.

Published in: on Mai 4, 2012 at 4:52 pm  Comments (4)  
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4 KommentareHinterlasse einen Kommentar

  1. Ich fand das Buch eher mittelmäßig. Irgendwie war es mir zu überladen.

  2. […] Märchenhaft Hör mein Lied (mein absoluter Favorit in dieser Kategorie) Winterwelt Ice – Hüter des Nordens […]


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