Last Days on Earth von Julian Frost

Julian Frost ist eines der unzähligen 😉 Pseudonyme von Susanne Gerdom. Einen interessanten Artikel darüber, wie es zu diesem Pseudonym gekommen ist, findet ihr hier.

Julian Frost
Last Days on Earth
Verlag: Piper
432 Seiten
ISBN-10: 3492702554
ISBN-13: 978-3492702553
16,99 €

Das Cover des Buches zeigt die Skyline einer Stadt bei Sonnenuntergang. Im orangefarbenen Himmel schwebt ein merkwürdig gezeichnetes Gesicht – vielleicht ein Maya-Symbol? Das Cover war es auf jeden Fall nicht, dass mich dazu gebracht hat, ins Buch hineinzuschnuppern. Ich finde das im Himmel schwebende Gesicht eher abschreckend.

Die Inhaltsbeschreibung hat mich allerdings ziemlich neugierig gemacht: Ein ungleiches Paar – die konservative weiße Hexe Karla van Zomeren und der Schwarzmagier und Daimonenpartner Raoul Winter – werden auf eine Serie mysteriöser Einbrüche angesetzt. Gestohlen wurden eine Reihe alter und wertvoller Bücher über mögliche Weltuntergangsszenarien, aber auch billiger Ramsch zu eben diesem Thema.

Dass es hierbei auch zu Morden kam, wurde den beiden Ermittlern verschwiegen – und was der Täter mit den Büchern vorhat, ist völlig unklar.

Trotz ihrer persönlichen Differenzen – Schwarzmagier und weiße Hexen kamen noch nie besonders gut miteinander aus – machen sich die beiden an ihre Ermittlungen und kommen einem erschreckenden Plan auf die Spur.

Die Welt, in der Julian Frost ihre Geschichte spielen lässt, ist ziemlich faszinierend. Es ist unsere Welt, ergänzt um einen guten Schuss Magie und einer darauf aufbauenden Technik. Wen wundert’s da, dass der Leser bisher noch nichts von Morphischen Feldern, Sheldrake-Energien oder gar Memplex-Generatoren gehört hat – zumindest letzteres ist nicht weiter schlimm, Karla nach ist dieses Konstrukt eher ein Gedankenspiel als eine technische Möglichkeit.

Neben Hexen, Zauberern und „magisch Benachteiligten“ – den normalen Menschen – bevölkern einige weitere Wesen diese Welt. Besonders hervorzuheben sind hier Drachen und Vampire, da die beiden Hauptpersonen mit einigen Individuen aus diesen Rassen persönlich bekannt sind und diese so in einigen der Erzählstränge näher beleuchtet werden.

Die Welt und ihre Personen an sich sind schon ein ganzes Buch wert – mir hat das Setting noch um einiges besser gefallen als der Plot. Das liegt vermutlich auch daran, dass ich den Übeltäter der Geschichte ziemlich schnell enttarnt hatte, was dem Buch einiges an Spannung genommen hat – dank der faszinierenden Welt jedoch nicht meine Leselust gemindert hat :-).

Die kleine Seitenhiebe auf die klassische Fantasyklischees, wie die finanzbegabten Drachen und der männliche Vampir als typischer Frauenmagnet, sowie die ständigen Diskussion des ungleichen Ermittlerduos runden die Geschichte amüsant ab und mildern die Wehmut ob der eher weniger spannenden Ermittlungen. Der Fokus lag eben einfach auf anderen Themen als ich erwartet hatte. Nicht auf düstere Weltuntergangsstimmung und komplizierten Ermittlungen, sondern auf eine facettenreiche Welt mit faszinierenden Gestalten – und damit meine ich nicht nur die zwei Hauptpersonen.

Ein Buch, dass sicherlich einen Leseblick wert ist – eine Leseprobe findet ihr hier – als Leser sollte man sich allerdings darüber im Klaren sein, dass es eben kein klassischer Weltuntergangsroman ist und auch der kriminalistische Teil nicht übermäßig ausgeprägt ist (was ja nicht unbedingt schlecht sein muss ;-)).

Published in: on Juni 15, 2012 at 12:00 pm  Kommentar verfassen  
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