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Charlaine Harris (Hrsg.) Werwölfe zu Weihnachten dtv 480 Seiten, Taschenbuch ISBN-10: 342321175X ISBN-13: 978-3423211758 EUR 9,95 |
„Werwölfe zu Weihnachten“ enthält eine Sammlung von Kurzgeschichten über Werwölfe und mal mit mehr, mal mit weniger weihnachtlicher Stimmung.
Das Cover des Buches passt eher zum englischen Titel „Wolfsbane and Mistletoe“ (Eisenhut und Mistelzweig), zumindest die Mistelzweige stechen auf dem Cover deutlich hervor. Im Hintergrund kann man einen heulenden Wolf bei Vollmond sowie die ein oder andere Fledermaus erkennen. Und auf den zweiten Blick sieht man, dass die Spuren, die der Wolf hinterlassen hat, nicht von Beginn an Wolfsspuren sind.
Bei „Werwölfe zu Weihnachten“ wurden die Geschichten nach den Autoren ausgewählt, beziehungsweise die Autoren um eine Geschichte zum Thema gebeten. Dadurch sind einige bekannte Autoren wie zum Beispiel Patricia Briggs, Carrie Vaughn oder Kate Richardson vertreten. Ich bin allerdings der Meinung, dass eine reine Auswahl nach Geschichten vermutlich zu einer besseren Zusammenstellung geführt hätte.
Mir haben in der Sammlung nur ein paar der Geschichten gefallen und bei den meisten hat mir genau das gefehlt, weswegen ich mir das Buch bis Ende November aufgehoben hatte: Die Weihnachtsstimmung. Die Geschichten spielen zwar zur Weihnachtszeit, wirklich weihnachtlich sind aber die wenigsten. Sehr positiv hervorheben kann ich hier die Geschichte von Charlaine Harris „Ein unvergessliches Weihnachtsfest“. Sie gibt nicht nur einen Einblick in ihre „Sookie Stackhouse“-Reihe, sondern zeigt auch, dass nicht nur Menschen den Geist der Weihnacht begreifen können. Mich hat die Geschichte nicht nur weihnachtlich gestimmt, sondern auch den Wunsch geweckt, einmal in den ersten Band der Reihe hineinzuschnuppern. Und auch der Ausflug in Patricias Briggs Werwolfswelt via „Davids Stern“ hat mir gefallen – und wie bei Charlaine Harris bietet es dem ein oder anderen Leser vielleicht einen Anreiz, mal in ihre Bücher hineinzuschnuppern. Andere Geschichten, wie „Besser nicht schnjollen“ von Nancy Pickard oder „Das Buch Bob“ von J. A. Konrath sind zwar definitiv innovativ (anders kann man die Idee, dass hinter dem Weihnachtsmann ein Vampir stecken könnte wirklich nicht bezeichnen) und auch zum Teil auch wirklich humorvoll (bis hin zum Nachwort), sie haben jedoch bei mir als Leser die Weihnachtsstimmung eher wieder zurückgeschraubt. Ein Weihnachtsmann, der nicht um Weihnachten selbst willen Geschenke verteilt, kann bei mir eben einfach nicht punkten.
Für Liebhaber klassischer Weihnachtsgeschichten ist „Werwölfe zu Weihnachten“ damit eher nichts. Fans der ein oder anderen Fantasy-Reihe wie zum Beispiel Kitty Norville, Mercy Thompson oder Sookie Stackhouse werden sich allerdings sicher über einen weihnachtlichen Ausflug in eben diese Reihe freuen und diesen auch genießen können. Manch‘ einer findet durch die Anthologie vielleicht sogar ein paar neue Bücher für seine (Weihnachts-)Wunschliste. Und als langweilig kann man die Geschichtensammlung ganz sicher nicht bezeichnen, die meisten Geschichten sind definitiv nicht das, was man als Leser erwartet hat. Der Sammlung fehlt es einfach noch an Weihnachtsstimmung – aber wenn man das Buch nicht gerade in der Adventszeit liest, stört das vermutlich eher weniger.
[…] und zwei Anthologien, einmal weihnachtlich (zumindest ein wenig) Werwölfe zu Weihnachten […]