ARALORN – Die Wandlerin von Patricia Briggs

Briggs_Aralorn.indd Patricia Briggs
Aralorn – Die Wandlerin
Verlag: Bastei – Lübbe
384 Seiten
ISBN-10: 3404206800
ISBN-13: 978-3404206803
9,99 €

Das Cover des Buches zeigt das Gesicht einer jungen Frau, das zur Hälfte im Schatten liegt – und das im Schatten befindliche Auge scheint eher ein Katzenauge als ein Menschenauge zu sein. Ob es Aralorn während einer Verwandlung zeigt? Es passt auf jeden Fall perfekt zu der Geschichte.

Dank ihrer Gabe, der „grünen Magie“, wurde Aralorn von einer Söldnerin schnell zu einer Spionin. Ihre „Verkleidungskünste“ sind eben einfach phänomenal. Ihre jüngste Entdeckung bringt ihr jedoch wenig Freunde ein: Sie stellt fest, dass der allerorts beliebte Magier Geoffrey ae’Magi dunkelste Magie webt. Finstere Wahrheiten über die beliebteste Person im Reich möchten allerdings die wenigsten hören – und eh‘ sie es sich versieht befindet Aralorn sich auf der Flucht. Da ist sie allerdings nicht die einzige: Immun gegen des ae’Magis dunkle Magie muss selbst der Prinz des Reiches fliehen. Mit dem geheimnisvollen „Wolf“ an ihrer Seite stehen allein die beiden zwischen dem ae’Magi und seinem Wunsch nach Herrschaft.

Schon mit dem Prolog hat mich Patricia Briggs in ihren Bann geschlagen. Sie schildert das erste Zusammentreffen der (damals noch) Söldnerin Aralorn und dem magischen, des Lebens müde gewordenen Wolf. Aralorns Rettungsaktion ist der Beginn einer wirklich magischen Freundschaft, auch wenn Wolf sich stets bedeckt hält, was seine Vergangenheit, seine Gegenwart – und seine Fähigkeiten angeht. Damit sorgt er immer wieder für Überraschungen, bei Aralorn und dem Leser – auch wenn die eine oder andere Andeutung die Gedankengänge schon in die richtigen Bahnen lenkt.

Aralorn selbst erinnert mich ein wenig an Mercy Thompson (aus der gleichnamigen Urban-Fantasy-Reihe der Autorin), sie haben einige Ähnlichkeiten, was ihren Geschmack und auch ihr Verhalten angeht: Riskante (und des Öfteren auch unvernünftige) Aktionen stehen an der Tagesordnung – und nicht alle gehen gut aus (zumindest nicht gleich). Zu „Wolf“ fällt mir kein Vergleich ein. Er hat einige Geheimnisse, manche davon wirklich düster, auf mich wirkt er allerdings eher wie ein Held. Nicht selten rettet er die „holde Jungfer“ Aralorn aus ihren Schwierigkeiten. Aber so lassen sich Aralorn und „Wolf“ wirklich nur auf dem ersten Blick beschreiben. Aralorn ist beileibe keine auf Rettung wartende Maid und „Wolf“ eben nicht der strahlende Held aus dem Märchen. Sie bedienen nicht einfach Klischees sondern sind ganz sie selbst. Zwei wirklich faszinierende Charaktere, die die Geschichte auch ganz allein tragen könnten – brauchen sie aber nicht. Denn ob Prinz oder Meisterspion, jede der Figuren hat ihre Facetten. Und auch wenn der Meisterspion Ren seine Fäden nur im Hintergrund zieht – und sich stets bedeckt hält – kann man sich als Leser ein wirklich gutes Bild von ihm machen. Und wer weiß, vielleicht spielt er in der Fortsetzung noch eine wichtige Rolle?

Der Plot selbst mag vielleicht ein wenig vorhersehbar sein (eine kleine Gruppe Rebellen, die einen finsteren Magier besiegen muss), durch die vielen kleinen, überraschenden Wendungen gibt Patricia Briggs ihm jedoch einen besonderen Schliff und macht die ganze Geschichte so dennoch wirklich lesenswert. Und mit Aralorn und Wolf ist sie sogar weit mehr als das. Mit dem Epilog hat mich Patricia Briggs dann noch mit einem Grinsen auf dem Gesicht zurückgelassen.

„ARALORN“ ist damit ein wirklich gelungener Fantasyroman, der sicher auch dem ein oder anderen Urban-Fantasy/Mercy-Thompson-Leser gefallen könnte. Mir hat er definitiv gut gefallen. Die Fortsetzung, „ARALORN – Der Verrat“ ist damit gleich auf die Wunschliste gewandert – und bin mir sicher, dass sie dort nicht allzu lange verweilen wird.

Eine Leseprobe findet ihr hier.

Published in: on Dezember 31, 2012 at 4:00 pm  Comments (1)  
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  1. […] Der Verrat” habe ich mir mit einem weihnachtlichen Amazongutschein besorgt, nachdem mir der erste Band der Reihe (ebenfalls ein Weihnachtsgeschenk) wirklich gut gefallen hat. Die restlichen Bücher habe ich im […]


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