Bitterholz von James Maxey

„Bitterholz“ ist mir bei einem gemütlichen Einkaufsbummel ins Auge gefallen und hat mich schon nach den ersten Seiten so in den Bann gezogen, dass ich es trotz meines immensen SUBs einfach mitnehmen musste.

bitterholz James Maxey
Bitterholz
Verlag: Blanvalet
574 Seiten, Taschenbuch
ISBN-10: 3442266408
ISBN-13: 978-3442266401
14,00 €

Schon das Cover des Buches hat mich fasziniert: Ein dunkler Bogenschütze, der sich in den feurigen Augen eines Drachens spiegelt – Ein Cover, dass ein wirklich spannendes Buch verspricht.

Die Drachen sind die Herrscher der Welt, die Menschen nicht mehr als ihre Sklaven. Nur wenige wagen es, gegen diese Herrschaft aufzubegehren und der bekannteste dieser Rebellen, mehr Legende als Mensch, ist Bant Bitterholz. Der Tod des Drachenprinzen durch seinen Pfeil leitet eine neue Ära ein – aber keine, die Bant erreichen wollte: In seinem Zorn befiehlt der Drachenkönig den Tod aller Menschen.

„Bitterholz“ ist ein düsteres Buch, nicht gruselig, aber durchaus schrecklich. Tod und Leid stehen an der Tagesordnung und machen auch vor den Helden der Geschichte – Bitterholz ist beileibe nicht der einzige Held – nicht halt. Drachenkämpfe stehen an der Tagesordnung und Intrigen ziehen sich durch die Feste des Drachenkönigs. Aber weder sind die Kämpfer strahlende Helden, noch werden die Intrigen beizeiten aufgedeckt. Die Kämpfe und der daraus resultierende Tod werden von James Maxey erstaunlich real geschildert. Und auch Bitterholz ist nicht der strahlende Held der Menschen, von dem die Legenden erzählen: Hass und der Gedanke nach Rache dominieren sein Leben. Die Hintergründe erfährt man durch die Rückblicke, die James Maxey in seine Geschichte eingebaut hat, sie erklären einiges und lassen den Leser Bitterholz zumindest zu einem Teil verstehen. Auf jeden Fall lassen sie ihn vor dem inneren Auge des Lesers lebendig werden.

Aber James Maxey erzählt nicht nur von Bitterholzs Schicksal. Weitere wichtige Figuren sind zum Beispiel der Drachenzauberer Vendevorex und seine menschliche Schülerin Jandra sowie die Ausreißerin Zeeky. Während Jandras und Vendevorex dem Leser einen Einblick in ihre Magie geben, zeigen sie auch, dass Drachen und Menschen durchaus zusammen agieren können – auch wenn dies nicht an der Tagesordnung steht, sondern eher die Ausnahme ist. Ihre Beziehung ist allerdings genau so zerbrechlich ist wie die unter Menschen. Alte Geheimnisse stellen in „Bitterholz“ die ihre ziemlich auf die Probe. Das Mädchen Zeeky ist es, die die Normalität in die Geschichte zurückruft. Sie zeigt, dass die Menschen, egal zu welcher Zeit und an welchem Ort, immer noch Menschen sind: Streitsüchtig und impulsiv, aber auch gefühlvoll. Für mich ist sie der heimliche Held der Geschichte.

Aber es gibt noch weitere Helden. Menschen und Drachen, die vom Rand der Geschichte in den Vordergrund rücken und damit nicht nur den Leser überraschen. Sie entwickeln eine Stärke, mit denen die wenigsten gerechnet hätten und bringen den Plot so in ungeahnte Richtungen. Ständige Fluchten, Kämpfe, langsam entstehende Intrigen und stetige Überraschungen halten den Spannungspegel dabei auf einem hohen Niveau.

Die Welt, in der „Bitterholz“ spielt, ist jedoch nicht ganz so fantastisch wie sie scheint: Die Vergangenheit dieser Welt liegt in unserer Zukunft. Unser Fortschritt hat unter anderem in der Form von Vendevorex Magie überlebt – und die ist nur ein Teil ihrer Geschichte, die man als Leser Seite für Seite enthüllt bekommt. Eine weitere faszinierende Facette der Geschichte.

„Bitterholz“ ist damit nicht nur spannend, es wirkt durch James Maxeys Schilderungen manchmal auch erschreckend real. Es ist eine fesselnde Geschichte, wenn auch nicht für zartbesaitete Gemüter. Eine Geschichte, die den Leser durch ihr Tempo, den konstant hohen Spannungspegel, facettenreiche Figuren in einer faszinierenden Welt und die immer wieder erscheinenden überraschenden Wendungen bis zur letzten Seite nicht mehr aus ihrem Bann entlässt – und eigentlich will man es nicht einmal dann. Dank des ziemlich abgeschlossenen Endes lässt sich die Zeit bis zur Beschaffung des Folgebandes vermutlich dennoch ertragen.

Die ersten Seiten findet ihr hier. Schwieriger wird es allerdings, sich das Buch zu beschaffen: Neu sind sowohl „Bitterherz“ als auch die Folgebände nur noch als Ebook zu bekommen und gebraucht laufen die Preise etwas aus dem Ruder. Mal schauen, wann ich den nächsten Band, „Jandra“, in die Finger bekomme.

Published in: on Januar 16, 2013 at 12:30 pm  Comments (1)  
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  1. […] habe ich zu Ostern von meinem lieben Mann bekommen. Zwei Bücher, auf die ich seit “Bitterholz” sehnsüchtig hoffe – und die leider nicht mehr neu zu bekommen sind. Definitiv ein […]


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