Hochverrat von Sebastien de Castell

hochverrat Sebastien de Castell
Hochverrat
Verlag: Piper
352 Seiten
Taschenbuch
ISBN-10: 3492703224
ISBN-13: 978-3492703222
16,99 €

Dass „Hochverrat“ und sein Vorgänger „Blutrecht“ zusammen gehören, erkennt man auf den ersten Blick: Nicht nur, dass die Person auf dem Cover dieselbe zu sein scheint, auch die Gestaltung ist ähnlich. So wirkt das Cover von „Hochverrat“ fast wie eine Fortsetzung des Covers von „Blutrecht“: Der Mann auf dem Cover hat nun seine Rapiere gezogen und ist kampfbereit. Das Heer auf seinem Mantel, das im Vorgängercover nur bedrohlich dastand, befindet sich nun mitten im Schlachtengetümmel. Einzig den Farbwechsel von Blau zu Rot kann ich nicht ganz verstehen – aber da ich mich vom Cover nicht allzu lang von der eigentlichen Geschichte abhalten lassen wollte, ist das auch nicht weiter schlimm.

Vergiftet und gelähmt scheint Falcio val Mond nicht wirklich in der Lage zu sein, das Versprechen das er seinem sterbenden König gab zu halten und seinen letzten Auftrag zu erfüllen: Die Chariots des Königs zu finden und ihrer rechtmäßigen Bestimmung zuzuführen. Gefunden hat Falcio zumindest einen, von seinem Ziel ist er jedoch weiter entfernt als je zuvor. Während Falcio versucht, Allianzen zu schmieden und gleichzeitig das Recht des Königs zu beachten, spinnen andere Intrigen, morden und töten. Kann der mittlerweile gefeierte Volksheld dennoch das Schicksal wenden?

Mit Wehklagen leitet Falcio val Mond die nächsten Kapitel seiner Geschichte ein. Die letzten Handlungen sind nicht spurlos an Falcio vorbeigegangen und die Folgen bekommt der Leser ebenso wie Falcio immer mehr zu spüren. Spätestens mit dem Disput seiner Gefährten, die sich nicht sicher sind, ob er nun größtenteils tot oder doch irgendwie lebendig sei.

Tatsächlich sieht es schlecht aus für die Greatcoats – und das, obwohl man zu Beginn von „Blutrecht“ nicht wirklich davon ausgehen konnte, dass es noch schlimmer kommen könnte. Aber es kam schlimmer; trotz aller Erfolge, die die Greatcoats vorweisen können, sind sie verzweifelt auf der Suche nach Verbündeten. Und die Schlachten die sie schlagen kämpfen sie trotz all‘ ihrer Siege von verlorenem Posten aus. Da hilft es nicht einmal, dass die Troubadoure von „Falsio dal Vond“ und seinen ruhmreichen Taten in Rijou singen.

Diese Kapitel aus der Geschichte der Greatcoats sind düster und verzweifelt, ebenso wie ihre Helden. Ein Heiliger der Schwerter, der dem Heiligenfieber anheimfällt. Ein erster Kantor, weder tot noch lebendig. Eine Wahnsinnige, die das Königreich in Chaos stürzt und Adelige, die sich bis auf das Letzte untereinander bekriegen. Das einfache Volk leidet und braucht die Hoffnung auf einen Helden. Intrigen und Tod pflastern den Weg der Greatcoats und mit jedem Schritt werden die Zweifel größer. Und bei ihrem Versuch das Richtige zu tun, beginnen selbst die Greatcoats an ihren Idealen und Urteilen zu zweifeln.

Zum Glück gibt es auch ein paar kleine Lichtblicke in der Geschichte. Zumindest einen wahrhaft ehrhaften Ritter und die Erkenntnis, dass die Greatcoats wenigstens im einfachen Volk etwas bewegt haben. Die Folgen sind jedoch nicht abzusehen und mit der letzten Seite könnte man fast meinen, dass nun auch Falcio und seine Gefährten all ihre Hoffnung verloren haben. Dass nun auch sie von der Aussichtslosigkeit ihres Kampfes überzeugt sind. Vielleicht sind sie das, aber hoffnungslose Kämpfe sind nun mal die Spezialität der Greatcoats und so werden sie vermutlich stets weiterkämpfen – allen Widerständen zum Trotz.

Auch wenn diese Widerstände überwältigend sind, bin ich wie die Greatcoats nicht bereit aufzugeben. Egal, wie dunkel, blutig und hoffnungslos das Ende auch zu scheint. Wie die Greatcoats bin ich bereit weiterzumachen – und im Gegensatz zu ihnen werde ich es sogar genießen. Einzig die Wartezeit auf die Fortsetzung wird mir zu schaffen machen, aber ich bin mir jetzt schon sicher, dass sie jede Minute dieser Wartezeit wert ist.

Wer Band eins schon gelesen hat findet hier die Leseprobe zur Fortsetzung, alle anderen kann ich auf meine Rezension zu Band eins und der zugehörigen Leseprobe verweisen.

Published in: on Dezember 8, 2014 at 12:30 pm  Kommentar verfassen  
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