Drachenseele von Angela Planert

Angela Planert
Drachenseele
Verlag: amicus
220 Seiten
ISBN-10: 3939465917
ISBN-13: 978-3939465911
15,90 €

Bei diesem Buch war es das Cover, das meine Interesse geweckt hat: Ein grasgrüner Drache, der auf ein paar Felsen im Wasser sitzt. Eine wunderschöne Drachendarstellung – und ein Schmuckstück für jedes Regal.

Schon dem Titel kann man entnehmen, dass „Drachenseele“ ein Buch über Drachen ist – allerdings nicht ganz so, wie man es erwartet:

Kurz nachdem der junge Marcus Sonntag genügend Geld zusammen hat, um aus seiner WG in eine eigene Wohnung zu ziehen, bricht er zusammen – und erwacht im Krankenhaus. Obwohl es ihm blendet geht, wollen ihn die Ärzte dabehalten – auch gegen seinen Willen.

Aber Marcus ist nicht, wie ihm die Ärzte weismachen wollen, Opfer eines bösartigen Tumors, sondern einfach nur kein Mensch. Kann er den Ärzten entfliehen und sich ein neues – anderes – Leben aufbauen?

An Marcus Sonntag ist auf den ersten Blick nichts Besonderes. Ein junger Mann, der hart arbeitet, um sich den Traum von der eigenen Wohnung zu erfüllen. Der Höhepunkt seines Alltags ist die gemeinsame Bahnfahrt mit einer hübschen und jungen Frau, die er sich bis jetzt noch nicht getraut hat anzusprechen. Damit ist er eine schüchterne, aber durchaus sympathische Hauptfigur.

Der Blackout und das Aufwachen im Krankenhaus stellen sein Leben auf den Kopf: Ihm scheint nur die Wahl zwischen einem schnellen Tod oder einer gefährlichen Behandlung zu bleiben – und nicht einmal diese Wahl wird im gelassen. Sein Kampf gegen die Willkür der Ärzte scheint vergeblich. Aber in ihm steckt weit mehr als er und die Ärzte glauben. Er ist ein vergessener Drache – und mit seiner plötzlichen Verwandlung bringt er sein ganzes Volk in Gefahr. Um der Ausrottung zu entgehen leben diese nämlich schon seit langem im Geheimen – und das Leben eines einzelnen Drachen ist im Gegensatz zu einem ganzen Volk nicht viel wert. Genau das bekommt Marcus von seinem Volk sehr bald zu spüren. – Und auch, wenn man die dahinter stehenden Motive nachvollziehen kann, die Kaltblütigkeit, mit der dabei zugegangen wird, kann zumindest ich nicht nachvollziehen. Und auch wenn das ein oder andere Zugeständnis gemacht wird, letztendlich ist Markus nicht mehr als ein Gefangener. Mich hat es gewundert, dass auch sympathischere Figuren – sowohl Drachen als auch Menschen – hier nicht protestiert haben. Und dass Marcus, nachdem er die Willkür der Ärzte selbst erlebt hat, sich und seine Art nicht verraten würde, sollte den anderen Drachen eigentlich klar sein (dem ist allerdings leider nicht so).

Im starken Gegensatz dazu steht die kleine Liebesgeschichte (inklusive eines „Happy Ends“), die auf mich etwas zu glücklich wirkt. Dass die junge, hübsche Frau aus dem Zug nach jahrelanger Funkstille auf Markus Anruf sofort alles stehen und liegen lässt, um vorbeizukommen, fand ich schon ziemlich überraschend – auch wenn sie ihm einiges zu verdanken hat; das hat er ebenfalls und trotzdem hat er sich jahrelang nicht gemeldet.

Insgesamt wirkt der Plot damit auf mich etwas zu schwarz-weiß – und das, obwohl es nicht einmal ein richtiges Feindbild gibt.

Der Hintergrund, vor dem diese Geschichte spielt, hat mir gefallen. Die Idee von den Drachen, die bis zu ihrer Verwandlung als Menschen unter uns leben – und mit Hilfe von Drachenwächtern, Menschen die ihnen zur Seite stehen, es auch nach der Verwandlung noch tun – ist wirklich gut gelungen. Auch die Vorstellung von eingeweihten Veterinärmedizinern, deren Familien seit Generationen als Drachenärzte für eben diese arbeiten. Diese Welt kommt für mich jedoch in der Geschichte etwas zu kurz.

Der Großteil des Buches beschreibt die Entwicklung des jungen Marcus – was für mich persönlich etwas wenig für ein ganzes Buch ist. Der leichte und flüssige Schreibstil hat mich im Nu durch das Buch getragen – aber als ich es dann durchgelesen hatte, hat mir etwas gefehlt. Etwas, das die Geschichte einprägsamer – vielleicht auch spektakulärer oder spannender – gemacht hätte.

Trotz Markus harter Behandlung durch seine Artgenossen – und deren Verbündete – ist „Drachenseele“ damit ein eher ruhiges Buch. Ein Buch, das annähernd nur die Entwicklung einer Persönlichkeit beschreibt – und damit leider nicht ganz mein Fall ist.

Eine Leseprobe findet ihr hier.

Published in: on Juni 18, 2012 at 10:30 am  Comments (1)  
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Last Days on Earth von Julian Frost

Julian Frost ist eines der unzähligen 😉 Pseudonyme von Susanne Gerdom. Einen interessanten Artikel darüber, wie es zu diesem Pseudonym gekommen ist, findet ihr hier.

Julian Frost
Last Days on Earth
Verlag: Piper
432 Seiten
ISBN-10: 3492702554
ISBN-13: 978-3492702553
16,99 €

Das Cover des Buches zeigt die Skyline einer Stadt bei Sonnenuntergang. Im orangefarbenen Himmel schwebt ein merkwürdig gezeichnetes Gesicht – vielleicht ein Maya-Symbol? Das Cover war es auf jeden Fall nicht, dass mich dazu gebracht hat, ins Buch hineinzuschnuppern. Ich finde das im Himmel schwebende Gesicht eher abschreckend.

Die Inhaltsbeschreibung hat mich allerdings ziemlich neugierig gemacht: Ein ungleiches Paar – die konservative weiße Hexe Karla van Zomeren und der Schwarzmagier und Daimonenpartner Raoul Winter – werden auf eine Serie mysteriöser Einbrüche angesetzt. Gestohlen wurden eine Reihe alter und wertvoller Bücher über mögliche Weltuntergangsszenarien, aber auch billiger Ramsch zu eben diesem Thema.

Dass es hierbei auch zu Morden kam, wurde den beiden Ermittlern verschwiegen – und was der Täter mit den Büchern vorhat, ist völlig unklar.

Trotz ihrer persönlichen Differenzen – Schwarzmagier und weiße Hexen kamen noch nie besonders gut miteinander aus – machen sich die beiden an ihre Ermittlungen und kommen einem erschreckenden Plan auf die Spur.

Die Welt, in der Julian Frost ihre Geschichte spielen lässt, ist ziemlich faszinierend. Es ist unsere Welt, ergänzt um einen guten Schuss Magie und einer darauf aufbauenden Technik. Wen wundert’s da, dass der Leser bisher noch nichts von Morphischen Feldern, Sheldrake-Energien oder gar Memplex-Generatoren gehört hat – zumindest letzteres ist nicht weiter schlimm, Karla nach ist dieses Konstrukt eher ein Gedankenspiel als eine technische Möglichkeit.

Neben Hexen, Zauberern und „magisch Benachteiligten“ – den normalen Menschen – bevölkern einige weitere Wesen diese Welt. Besonders hervorzuheben sind hier Drachen und Vampire, da die beiden Hauptpersonen mit einigen Individuen aus diesen Rassen persönlich bekannt sind und diese so in einigen der Erzählstränge näher beleuchtet werden.

Die Welt und ihre Personen an sich sind schon ein ganzes Buch wert – mir hat das Setting noch um einiges besser gefallen als der Plot. Das liegt vermutlich auch daran, dass ich den Übeltäter der Geschichte ziemlich schnell enttarnt hatte, was dem Buch einiges an Spannung genommen hat – dank der faszinierenden Welt jedoch nicht meine Leselust gemindert hat :-).

Die kleine Seitenhiebe auf die klassische Fantasyklischees, wie die finanzbegabten Drachen und der männliche Vampir als typischer Frauenmagnet, sowie die ständigen Diskussion des ungleichen Ermittlerduos runden die Geschichte amüsant ab und mildern die Wehmut ob der eher weniger spannenden Ermittlungen. Der Fokus lag eben einfach auf anderen Themen als ich erwartet hatte. Nicht auf düstere Weltuntergangsstimmung und komplizierten Ermittlungen, sondern auf eine facettenreiche Welt mit faszinierenden Gestalten – und damit meine ich nicht nur die zwei Hauptpersonen.

Ein Buch, dass sicherlich einen Leseblick wert ist – eine Leseprobe findet ihr hier – als Leser sollte man sich allerdings darüber im Klaren sein, dass es eben kein klassischer Weltuntergangsroman ist und auch der kriminalistische Teil nicht übermäßig ausgeprägt ist (was ja nicht unbedingt schlecht sein muss ;-)).

Published in: on Juni 15, 2012 at 12:00 pm  Kommentar verfassen  
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Dragon Fire von G. A. Aiken

„Dragon Fire“ ist der vierte Teil der Drachen-Reihe von G. A. Aiken – und folgt damit direkt auf „Dragon Touch“ (das mir im Regal leider noch fehlt).

G. A. Aiken
Dragon Fire
Verlag: Piper
512 Seiten
ISBN-10: 3492268277
ISBN-13: 978-3492268271
9,99 €

Das Cover des Buches ähnelt dem der anderen aus der Drachen-Reihe. Es zeigt eine rothaarige Frau – vermutlich die Hauptperson der Geschichte, Keita – vor einem blau-grünen ins schwarz übergehenden Hintergrund. Damit reiht es sich optisch nahtlos in die Reihe der Vorgänger ein.

Die Drachenprinzessin Keita ist eine Charmeurin, wenn sie ein Mann wäre, würde man sie als Frauenheld bezeichnen – da sie eine Frau ist, gibt es einige weniger nette Wörter, mit denen man sie bezeichnet.

Aber auch, wenn Keita vordergründig nur ihren Spaß haben möchte – in ihr steckt weit mehr und hinter Charme und gutem Aussehen steckt einiges an Intelligenz. Eine Intelligenz, die sie vortrefflich einzusetzen versteht, um ihre Ziele zu erreichen – auch wenn ihre Waffen nicht bei jedem wirken.

Der Blitzdrache Ragna begleitet Keita nur aus Höflichkeit gegenüber ihrer Mutter. Eine Höflichkeit, die sich nicht auf sein Benehmen gegenüber Keita ausstreckt – bis er das erste Mal einen Blick hinter ihre Fassade erhaschen kann.

Die Drachen-Reihe von G. A. Aiken sollte in der richtigen Reihenfolge gelesen werden. Ich habe versehentlich ein Band übersprungen – und das beim Lesen deutlich gemerkt. Die Handlung an sich ist zwar abgeschlossen, die Bücher verlaufen aber in chronologischer Reihenfolge und so sind einem als Leser ohne das Vorwissen einige Personen und angemerkte Ereignisse nicht bekannt – und es wird auch nicht großartig darauf eingegangen.

Die Hauptpersonen dieses Buches sind ziemlich interessant – zumindest Keita ist für den Leser genau so undurchsichtig wie für Ragna. Man sollte sich hier nicht allzu schnell ein Urteil bilden.

Ein Großteil der Geschichte wird aber auch von alten Bekannten, den Hauptpersonen der Vorgängerbände, eingenommen. Und die haben sich nicht im Geringsten verändert – die Geschichte bleibt also feurig.

Und obwohl mir etwas Vorwissen fehlt hat es mir Spaß gemacht, wieder in G. A. Aikens Drachenwelt einzutauchen und zu erfahren, wie die Geschichte der Drachenfamilie weitergeht. Aber auch die neuen Nebenfiguren sind weit mehr als nur Randfiguren – ob Zentauren oder Hexen, sie werden in den foglenden Bänden sicher noch eine Rolle spielen.

Damit ist „Dragon Fire“ eine gelungene Fortsetzung der Drachenreihe. Die Liebesgeschichte ist hier nicht ganz so ausgeprägt wie in den Vorgängerbänden, aber durch die Weiterführung eben dieser wird man weit mehr als nur entschädigt.

Eine Leseprobe findet ihr hier.

Published in: on Mai 17, 2012 at 6:00 am  Kommentar verfassen  
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Leseflaute, neue Bücher, Drachen und Taschentücher

Passt nicht zusammen? Doch!

Die Leseflaute ist der Grund für die wenigen Rezensionen, die gerade online gehen – hat mich bisher aber nicht daran gehindert den SUB weiter zu vergrößern.

Neben ein paar neuen Büchern, hat auch ein neuer Drache seinen Platz in der Wohnung gefunden. Nach einem 500km Transport in der gelben Box

sitzt er nun auf den neuen Büchern und versorgt mich mit Taschentüchern – die ich ganz sicher brauche, wenn ich dieses Wochenende auch nicht zum Lesen komme …

Published in: on März 10, 2012 at 7:59 am  Kommentar verfassen  
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Der Drachenflüsterer von Boris Koch

Durch dieses Gewinnspiel motiviert, habe ich „Der Drachenflüsterer“ aus den Untiefen meines SUB hervorgekramt und den freien Sonntag dazu genutzt, um in die Welt des Drachenflüsterers Ben einzutauchen. – Wer auch beim Gewinnspiel mitmachen möchte, sollte sich allerdings sputen: Einsendeschluss ist der 23.11.2011.

Boris Koch
Der Drachenflüsterer
Verlag: cbj
352 Seiten
ISBN-10: 3570400026
ISBN-13: 978-3570400029
7,95 €

Auf dem Cover des Buches ist das gelb leuchtende Auge eines Drachen zu sehen. Ein Auge, aus dem zwei Tränen tropfen und über das zwei Rauchschwaden ziehen. – Ein Cover, das definitiv den Blick von Drachenfreunden auf sich zieht.

Seit er denken kann, möchte der elternlose Ben ein Drachenreiter werden. Einer jener Männer, die die Drachen durch das Abschlagen ihrer Flügel vom Fluch Samoths befreien.

Doch Bens Traum scheint mehr als meilenweit entfernt zu sein. Als heimatloser Junge und Herumtreiber wird er eher herumgeschupst, als dass er überhaupt in die Nähe eines Drachens kommen kann.

Als Ben, des Mordes an einen Drachenritter verdächtigt, fliehen muss, wendet sich jedoch sein Schicksal. Er lernt einen echten Drachen kennen – und mögen. Ihre Freundschaft offenbart Ben, dass weit mehr in ihm steckt als ein Drachenritter, aber auch die Mythen der Drachenritter zu hinterfragen…

Die Hauptperson der Geschichte, Ben, ist ein Herumtreiber und Taugenichts – das aber, weil sich keiner um ihn kümmert und nicht, weil er es wollte. Nach dem Tod seiner Eltern muss er selber schauen, wie er zurecht kommt und ohne Unterstützung ist es da leicht, auf die schiefe Bahn zu geraten. – Das macht ihn aber eher sympathisch, als dass man auf seine kleineren Verfehlungen achtet.

Der Drache, auf den Ben in der Wildnis trifft, Aphyron, ist ein manchmal weiser, zum Teil aber auch unvernünftiger und leicht verrückter Drache. Ein Drache, der Feuer hasst und hinter jedem Lebewesen einen Brandstifter vermutet. Ein Drache, der von einen auf den anderen Tag lebt und jemand, der Bens Weltbild völlig auf den Kopf stellt. Zusammen sind die beiden ein unschlagbares Paar, das gemeinsam (mehr oder weniger gut, aber immer mit Humor) jede Hürde meistert.

In der Zwischenzeit versucht Bens einziger menschlicher Freund Yanko, dessen Unschuld zu beweisen. Den Yanko ist eine treue Seele, die sich durch Missachtung oder Prügel nicht von Bens Schuld überzeugen lässt. Da verzeiht man ihm als Leser schnell, dass er bei seinen Bemühungen Bens Unschuld zu beweisen auch der Tochter des örtlichen Minenbesitzers – von der Ben immer geschwärmt hat – näher kommt.

Die Geschichte ist nicht übermäßig tiefschürfend, aber unterhaltsam. Mit der Freundschaft zwischen Drachen und Menschen, der jungen Liebe, Mord und dem Geheimnis um die Mine und Samroths Fluch hat sie alles, was eine gute und abwechslungsreiche Geschichte braucht. Die Prise Humor, die den Drachen dabei voll getroffen hat, rundet die Geschichte ab, sodass nicht nur jüngere sondern auch ältere Drachenfreunde an ihr ihre Freude haben können.

Eine Leseprobe findet ihr hier.

Published in: on November 21, 2011 at 7:00 am  Kommentar verfassen  
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Firelight – Brennender Kuss von Sophie Jordan

Sophie Jordan
Firelight – Brennender Kuss
Loewe
376 Seiten, Hardcover
ISBN-10: 3785570457
ISBN-13: 978-3785570456
EUR 17,95

Das Cover des Buches ist gut gemacht – schon der Schutzumschlag fühlt sich ganz anders an als die „normalen“ Schutzumschläge, nicht so als wäre er aus Papier gemacht. Die Darstellung gefällt mir persönlich allerdings nicht ganz so gut. Das Mädchen auf dem Cover wirkt auf mich zu unecht, nicht nur durch die Schuppen im Gesicht (die ja durchaus ihre Berechtigung haben), sondern auch durch ihre Haut- und Haarfarbe. Was mir allerdings gefällt ist der kleine Drache über dem Titel – der ist echt süß. 🙂

Jacinda ist eine Draki, ein Mensch, der sich in einen Drachen verwandeln kann. Aber das ist nicht das einzig ungewöhnliche an ihr: Selbst für eine Draki ist sie etwas besonderes, denn in ihrer Drachenform kann sie Feuer speien. Dadurch ist ihr die Aufmerksamkeit ihres Rudels und des Rudelprinzen Cassian sicher. Eine Aufmerksamkeit, die Jacinda nicht will und der sie so oft wie möglich entflieht. Bei einem ihrer verbotenen Ausflüge mit ihrer Freundin Azure werden die beiden jedoch von Menschen entdeckt. Nur mit Hilfe des Drachenjägers Will gelingt es Jacinda zu entkommen.

„Firelight – Brennender Kuss“ ist aus Jacindas Sicht geschrieben, das erleichtert den Einstieg in die Geschichte und die Identifikation mit der Hauptperson. Allerdings führt es auch dazu, dass die Verwandlung in einen Draki nicht so detailliert beschrieben wird – was es dem Leser erschwert, sich diese vorzustellen (positiv formuliert: seiner Phantasie mehr Freilauf lässt ;-)).

Aber nicht nur Jacinda ist gut beschrieben (auch wenn man durch ihre Gedankengänge über sie selbst natürlich am meisten erfährt), auch die Nebenpersonen sind detailliert beschrieben und leicht vorzustellen, sei es Jacindas neue Schulfreundin Catherine oder Wills gefährlich wirkender Cousin Xander. Durch ihre detaillierte Beschreibung erweckt Sophie Jordan die Geschichte zum Leben. Als Leser fühlt man mit Jacinda (und ihrem Drakiselbst), kann sich Will bildhaft vorstellen und sich über Jacindas Schwester Tamra ärgern.

Das einzige Manko ist das sehr offene Ende, das nicht wirklich ein „Happy End“ ist. Es nimmt allerdings nicht die Hoffnung auf ein solches, sondern macht einfach neugierig auf den nächsten Teil.

Eine wunderschöne Geschichte, die man allerdings nur anfangen sollte, wenn man auch Zeit hat – die ist nämlich ebenso schnell vergangen, wie das Buch zu Ende gelesen.

Reinlesen könnt ihr hier.

Published in: on August 4, 2011 at 11:10 am  Kommentar verfassen  
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Oldies but Goldies: Der schwarze Drache von Barbara Hambly

Und hier kommt der Oldie für den Dezember:

Barbara Hambly
Der schwarze Drache
Verlag: Bastei-Lübbe
506 Seiten , Taschenbuch
ISBN-10: 3404203887
ISBN-13: 978-3404203888

Die englischsprachige Ausgabe des Buches wurde 1985 veröffentlicht, die erste deutsche Ausgabe erschien 1986.

Das Cover meiner Ausgabe zeigt einen schwarzen Drachen, der eine Frau in den Armen hält. Vom rechten Bildrand her sieht man zwei Männer über eine Treppe auf die beiden zukommen. Im Hintergrund kann man eine Burg erkennen. – Mir gefällt das Cover sehr gut, man kann jede Menge in das Bild hineininterpretieren. Die Beziehung zwischen den Männern, der Frau und dem Drachen bleibt völlig unklar und macht auf den Inhalt des Buches neugierig.

Das Buch erzählt die Geschichte des Drachentöter John Aversins und seiner Geliebten, die Magierin Jenny. Diese leben zusammen mit ihren zwei Kindern weitab vom Königshof und sind mit ihrem Leben durchaus zufrieden. Als der junge Gareth die beiden aufsucht, um Johns Hilfe gegen einen Drachen zu erbitten, ist er bitter enttäuscht. Der Drachentöter entspricht überhaupt nicht seinen Vorstellungen und als er erfährt wie dieser seinen ersten und einzigen Drachen getötet hat vergrößert sich diese nur. Hat John diesen doch nicht in einem „fairen“ Kampf, sondern nur durch eine List besiegt.

Trotz allem schafft es Gareth jedoch Jenny und John zu überreden ihm beizustehen und zusammen machen sie sich auf den Weg zum Königshof. Dort erleben alle drei eine Enttäuschung. Der König ist nicht bereit sie zu empfangen und selbst die durch den Drachen vertriebenen Gnome geben ihre Informationen über den Drachen und seine Höhle nur spärlich preis.

Barbara Hambly hat mit „Der schwarze Drache“ einen erfrischend anderen Fantasy-Roman geschrieben. Der Held der Geschichte, der Drachentöter John Aversin ist eher Gelehrter als Krieger und seinen in vielen Liedern besungene Tat war nichts anderes als das Abschlachten eines in einen Hinterhalt geratene Tier.
Die Mutter seiner Söhne, Jenny, ist nicht seine Ehefrau und ihre magischen Kräfte sind überaus beschränkt. Und auch der junge Gareth ist alles andere als ein Krieger und dazu völlig weltfremd. – Nicht gerade die klassische Heldengruppe. Aber gerade der fehlende Glanz an den „Helden“ macht die Geschichte „wirklicher“ und ehe es sich der Leser versieht befindet er sich mitten im Geschehen.

Eine Geschichte, die einiges zu bieten hat. Es werden nicht nur die üblichen Klischees über den Haufen geworfen, sondern auch einige neue Ideen ins Spiel gebracht und damit jede Menge Lesespaß garantiert.

Published in: on Dezember 8, 2010 at 12:44 pm  Kommentar verfassen  
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Dragon Love – Feuer und Flamme für diesen Mann von Katie MacAlister

Katie MacAlister
Dragon Love – Feuer und Flamme für diesen Mann
Verlag: Egmont-Lyx
352 Seiten , Taschenbuch
ISBN-10: 3802581490
ISBN-13: 978-3802581496
9,95 €

„Feuer und Flamme für diesen Mann“ ist der erste Band der Reihe um die Hüterin Aisling Grey und den Drachen Drake Vireo.

Das Cover des Buches zeigt den nackten Oberkörper eines Mannes, das mit einem Drachentatoo versehen ist, bzw. über dessen Oberkörper das Drachentatoo schwebt. – Vielleicht Drake? (Dieser hat allerdings kein solches Tatoo.)
Drake und Aisling begegnen sich das erste Mal in der Wohnung einer Toten. Ihr sollte Aisling, in ihrer Funktion als Kurierin, eigentlich ein Päckchen mit einem goldenen Drachen übergeben – kann dies aufgrund der Tatsache, dass die Empfängerin gestorben ist, allerdings nicht mehr tun. Deswegen gefällt ihr der Diebstahl des Golddrachen dennoch nicht und sie beschließt, den charmanten Lügner zu finden und ihr Eigentum zurückzuverlangen.

Hilfe erhält sie dabei durch den hilfsbereiten Taxifahrer Rene, die Inhaberin eines Ladens für magische Zubehör und den von Aisling beschworenen Dämonenhund Jim, die Kurzform für Effrijim.

Jetzt muss sie der französischen Polizei nur noch ihre Unschuld an dem Mord beweisen, sich in der magischen Welt von Paris zurechtfinden, Drakes Charme entkommen und ihren Golddrachen zurückfordern.

Ein abwechslungsreicher Urban-Fantasy-Krimi mit einer guten Prise Humor, die mich durchaus das ein oder andere Mal zum Schmunzeln gebracht hat – aber eben ein Krimi und damit nicht ganz meine bevorzugte Leserichtung.

Trotzdem hat mich die Geschichte gefesselt. Aisling als relativ mächtige Hüterin, die jedoch keine Ahnung von ihren Kräften und der magischen Welt hat (zu Anfang glaubt sie nicht einmal daran) und nur langsam hinein findet und die Regeln dort verstehen bzw. kennen lernt.
So wird sie dann auch versehentlich die Herrscherin des Dämons Jim, der von seinem früheren Herrn seiner Kräfte beraubt und verstoßen wurde. Damit ist er eigentlich nicht mehr als ein sprechender Hund, macht Aisleen jedoch zur Dämonenherrscherin – ohne, dass sie es weiß.

Eine lustige und abwechslungsreiche Geschichte die mich (aufgrund des hohen Krimianteils) jedoch trotz der sympathischen Figuren nicht ganz überzeugt hat. Daher bin ich mir auch noch nicht sicher ob ich dabei bleibe und auch die weiteren Bände lese.

Published in: on November 18, 2010 at 4:40 pm  Kommentar verfassen  
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Dragon Kiss von G. A. Aiken

G. A. Aiken
Dragon Kiss
Verlag: Piper
432 Seiten , Taschenbuch
ISBN-10: 3492267637
ISBN-13: 978-3492267632
9,95 €

Ein Buch, das nicht eine, sondern zwei Geschichten erzählt: Die Geschichte der Kriegerin Annwyl und des Drachens Fearghus sowie die Geschichte der Drachenkönigin Rhiannon und ihrem Gefährten Bercelak (Fearghus Eltern). Den Großteil des Buches nimmt aber die erste Geschichte ein, die zweite ist also quasi „nur“ ein kleiner Bonus ;-).

Das Cover des Buches zeigt eine rothaarige Frau (Annwyl) vor einem rot-schwarz-weißen Hintergrund, der von Zeichen und Drachenzeichnungen durchdrungen ist. Ein Cover, das eindeutig auf Romantic-Fantasy hinweist. Und genau das bekommt der Leser auch geboten:

Als der Drache Fearghus Kampflärm vor seiner Höhle vernimmt, begibt er sich nach draußen. Was er dort entdeckt fasziniert ihn: Eine Frau, die gegen eine Übermacht von Soldaten kämpft und offensichtlich im Sterben liegt. Dennoch gibt sie nicht auf und stellt sich auch ihm mit gezogenem Schwert, nur um dann durch ihre Wunden geschwächt zusammenzubrechen.
Aus Gründen, die ihm selbst nicht ganz klar sind, nimmt sich Fearghus der gefallenen Kriegerin an. Er lässt sie durch seine Schwester, die Drachenhexe Morfyd, heilen und behält sie bis zu ihrer Genesung bei sich. Eine Zeit, die er zu genießen lernt, denn Annwyl ist nicht wie die meisten Frauen. Sie fürchtet den Drachen nicht und geht völlig ungezwungen mit ihm um.
In seiner menschlichen Gestalt (die Annwyl für einen von ihm beauftragten Ritter hält) unterstützt er sie in der Verbesserung ihrer Kampfkünste. Und als Drache gibt er ihr sein Wort an ihrer Seite gegen ihren Bruder, den tyrannischen König des Landes in die Schlacht zu ziehen – ohne dabei Rücksicht auf die politischen Regeln der Drachengemeinschaft zu nehmen …

Im zweiten Teil des Buches wird die Geschichte von Fearghus Eltern erzählt: Die von ihrer Mutter verachtete Drachenprinzessin Rhiannon wird wie ein Bündel an den Drachenkrieger Bercelak weitergereicht. Das Ziel der Drachenkönigin ist es, die widerspenstige Rhiannon zu brechen. Bercelak jedoch hat nicht vor Rhiannon zu brechen. Er liebt sie schon seit ihrer ersten Begegnung, jetzt muss er nur noch Rhiannon dazu bringen ihn zu mögen und vielleicht auch zu lieben…

G. A. Aiken versetzt den Leser in eine fantastische mittelalterlich anmutende Welt. Eine Welt der Krieger, Drachen und der Magie. Und genau hier siedelt sie eine Liebesgeschichte an: Die Liebe zwischen der Kriegerin Annwyl (die Blutrünstige) und dem Drachen Fearghus (der Zerstörer). Zwei harte Wesen, die doch einen weichen Kern haben – sich aber einige Zeit lassen das auch zuzugeben. Sehr gelungen ist auch die Darstellung von Annwyls Liebe sowohl zu dem Drachen Fearghus als auch zu dem menschlichen Ritter und ihre Zerrissenheit deswegen – dass es hier irgendwann zu einer Explosion kommen wird ist schnell klar. Eine Explosion, die man als Leser gespannt erwartet.

Auch die Geschichte von Rhiannon und Bercelak ist gelungen und keinesfalls langweilig (obwohl der Leser weiß wie sie ausgeht – schließlich sind Rhiannon und Bercelak im ersten Teil des Buches ein Paar mit einigen Kindern („zu viele“, um es mit Fearghus Worten zu sagen)). Wie es dazu kommt, kann man sich nach der Lektüre des Buches auch sehr gut vorstellen…

Eine spannende Liebesgeschichte in einer fantastischen Welt. – Genau das Richtige, um den kalten Wetter zu entkommen. Eine Geschichte zum Träumen.

Published in: on November 2, 2010 at 5:54 pm  Comments (6)  
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Drachenzähmen leicht gemacht von Cressida Cowell

Am Samstag ist noch ein weiteres Buch bei mir eingetrudelt:

Cressida Cowell
Drachenzähmen leicht gemacht
Verlag: Arena
221 Seiten, Hardcover
ISBN-10: 3401056166
ISBN-13: 978-3401056166
10,50€

Durch den Film doch sehr neugierig gemacht konnte ich das Buch nicht lange auf dem SUB liegen lassen und habe es am Sonntag direkt durchgelesen…

Die Grundidee der Handlung
Um im Stamm der Raufbolde aufgenommen zu werden, müssen die jugendlichen Wikinger, unter ihnen Hicks, die Prüfung zum Drachenmeister ablegen.

Hierfür ist es erforderlich, einen Jungdrachen möglichst unbemerkt aus der Drachenhöhle zu stehlen und ihn anschließend abzurichten. Als Hilfe dient das Buch „Drachenzähmen leicht gemacht“ von Prof. Blubber – Diesem Buch fehlt es aber vor allem einem: Worte. Und so muss Hicks selbst herausfinden, wie er seinen Drachen abrichten und in den Stamm der Raufbolde aufgenommen werden kann. Sein wirklich sehr kleiner Drache Zahnlos ist ihm dabei nicht wirklich eine Hilfe, auch wenn Hicks der verbotenen Drachensprache mächtig ist …

Stil und Sprache
Cressida Cowell beschreibt die Geschichte von Hicks mit einer guten Portion Humor, immer wieder unterbrochen durch z.B. Ausschnitten aus „Wikingerdrachen und ihre Merkmale“ oder dem „kompletten“ Inhalt des Buches „Drachenzähmen leicht gemacht“ von Pr. Blubber.
Die detaillierte Beschreibung und beschrifteten Bilder machen es sich leicht die Geschichte vorzustellen und bringen den Leser (zumindest mich) öfters zum grinsen.

Cover
Das Cover meiner Ausgabe wirkt wie ein alt gebundenes Buch, auf dem der „Autor“ Hicks sowie ein grüner Drache abgebildet ist. Darüber in knallrot die Überschrift: „Drachenzähmen leicht gemacht – Ein Handbuch für Wikinger von Hicks dem Hartnäckigen“. Also mir gefällt’s. 🙂

Fazit
Auch wenn mich der Film zum Lesen des Buches motiviert hat muss ich sagen, das Buch und Film fast gar nichts gemeinsam haben. Das ändert aber kein bisschen am Lesespass. Eine humorvolle Geschichte für Groß und Klein.

Published in: on Juni 14, 2010 at 11:57 am  Comments (1)  
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