Dark Destiny von Jennifer Benkau

0145_s5_dc.indd Jennifer Benkau
Dark Destiny
Verlag: script5
464 Seiten
Hardcover
ISBN-10: 3839001455
ISBN-13: 978-3839001455
18,95 €

„Dark Destiny“ ist die (von mir lang ersehnte) Fortsetzung von „Dark Canopy“. Eine Fortsetzung, die die Geschichte um Neel und Joy zu einem passenden Ende führt.

Das erste was mir an „Dark Destiny“ aufgefallen ist, ist die Ähnlichkeit des Covers zum ersten Band. Ein Blick auf das Cover von „Dark Canopy“ zeigte dann die wenigen Unterschiede: Das einfallende Licht ist nun Blau, nicht mehr Gelb, und das Mädchen, dessen Silhouette man im Licht erkennen kann, scheint allein zu sein, auf niemanden mehr zu warten. Ein düsteres Cover, das die Stimmung des Titels definitiv noch verstärkt.

In der Hand der Rebellen erleidet Neel Gefangenschaft und Folter, während Joy tatenlos zusehen muss. Nach einem Austausch mit ungewissem Ausgang bleibt Joy dies erspart, aber die Ungewissheit, die sie nun quält, ist nicht besser. Sie macht sich auf die Suche nach Antworten – allen Widerständen zum Trotz.

„Dark Destiny“ beginnt mit einer Gerichtsverhandlung: Der Angeklagte ist ein Percent, die Richter Menschen – und entgegen allen Erwartungen kann die Anwältin, Joy, dem Percent sein Recht verschaffen. Ein Prolog, der dem Leser eine bessere Zukunft verspricht, der von einem Leben von Percents und Menschen Seite an Seite berichtet. Joy ist in dieser Zukunft allerdings allein. Ein Zustand, der den romantisch veranlagten Leser langsam verzweifeln lässt – ich als Leser musste allerdings auch mit wenig Hoffnung für Neel und Joy unbedingt wissen, wie es mit den beiden weitergeht. Und nach dem Prolog geht es für die beiden genau da weiter, wo „Dark Canopy“ aufgehört hat – und die Lage für Neel und Joy sieht ähnlich verzweifelt aus: Eine Lüge treibt die zwei noch weiter auseinander. Aber während Neel der Verzweiflung anheimfällt und aufgibt, hört Joy nicht auf zu kämpfen. Das wird sie vermutlich nie, selbst aus der im Prolog geschilderten Verzweiflung heraus setzt sie weiter für das Richtige ein.

Als Leser trifft man einige der aus „Dark Canopy“ bereits bekannten Figuren wieder. Und auch wenn Neel sich verändert hat, gibt es auch ein paar, die ganz die alten sind. „Flags Bouldern“ besteht weiterhin – und ihre Mitglieder verhalten sich (zumindest Joy und Neel gegenüber) wie eh‘ und jeh‘. Auch bei den Rebellen treffen wir auf alte Bekannte, auch wenn wir sie vielleicht lieber nicht hätten treffen wollen – und schon gar nicht so oft. Es gibt allerdings auch neue Gesichter zu entdecken, neue Figuren, die man lieb gewinnen kann – egal ob Percent oder Mensch.

Allen Widrigkeiten zum Trotz finden Neel und Joy in „Dark Canopy“ tatsächlich wieder zueinander. Mit dem glücklichen Widersehen ist die Geschichte jedoch längst nicht zu Ende geschrieben: Die eigentliche Bewährungsprobe steht den beiden noch bevor – auch wenn das Wiedersehen für sich genommen alle Romantikerherzen höher schlagen lässt. Um diesen Zustand anzuhalten müsste man das Buch dann allerdings zuschlagen.

Denn der Kampf um Liebe und Freiheit ist mit der Wiedervereinigung nicht vorbei. „Dark Destiny“, der Titel ist Programm, er zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch. Und auch wenn sich hinter „Dark Destiny“ mehr versteckt als nur das dunkle Schicksal der beiden Protagonisten lässt er schon anklingen, wie die Geschichte enden wird. Ein richtiges Happy End ist Joy und Neel nicht vergönnt, dafür allerdings ein Ende, dass zu den beiden passt. Und auch wenn man mit der letzten Seite eine Träne in den Augen hat ist es gut zu wissen, wie ihre Geschichte wirklich endet – es lässt die zwei (und auch die Welt, in der sie leben) nur noch realistischer wirken.

Mal grausam, mal zuckersüß, aber immerzu spannend und fesselnd. Mit „Dark Destiny“ lässt Jennifer Benkau ihre Leser an der Seite von Neel und Joy erneut eine Achterbahnfahrt der Gefühle erleben; eine Achterbahnfahrt, bei der man nie weiter als bis zur nächsten Kurve blicken kann – und einem immer wieder fast das Herz stehen bleibt. Ich bin dennoch froh, keine der Stationen missen zu müssen. Und gerade, dass es einem als Leser so schwer fällt, Neel und Joy mit der letzten Seite loszulassen, zeigt doch, dass die Geschichte so genau richtig ist. Daher gibt es von mir auch für Romantiker, die das Ende vielleicht ein wenig enttäuschen wird, eine volle Leseempfehlung.

Die ersten Seiten von „Dark Destiny“ findet ihr hier, ich empfehle aber unbedingt, vorher „Dark Canopy“ zu lesen (meine Rezension findet ihr hier).

Published in: on April 9, 2013 at 12:30 pm  Kommentar verfassen  
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Das letzte Zeichen von Gemma Malley

dasletztezeichen Gemma Malley
Das letzte Zeichen
Verlag: cbt
352 Seiten
ISBN-10: 3570308170
ISBN-13: 978-3570308172
8,99 €

Bei „Das letzte Zeichen“ gefällt mir der deutsche Titel weit besser als das Original („The Killables“). In Kombination mit der Covergestaltung ist dem Verlag hier ein richtiger Glücksgriff gelungen: Der „schlichte“ rosafarbene Hintergrund, der von Verbindungen und Lötpunkten durchzogen zu sein scheint, auf dem „das letzte Zeichen“, das „K“ für „Killables“ prangt.

Evie lebt in der „Stadt“, das einzige Bollwerk gegen das Böse in einer von Kriegen fast völlig zerstörten Zivilisation. Wenn man den Lehren des Systems Glauben schenken kann hat sich allerdings auch in Evie das Böse eingenistet, stellt sie doch immer wieder in Gedanken das System in Frage. Und trotz ihrer Verlobung mit der für sie wirklich guten Partie Lukas, liebt Evie seinen Bruder Raphael. Eine heimliche Liebe, für die beide jedes Mal aufs Neue eine Herabstufung im System riskieren.

Als Raphael eine Entdeckung macht, die nicht sein darf, droht ihm „das letzte Zeichen“, das „K“ für „Killable“. Damit Raphael dem Tod entgehen kann, müssen die beiden fliehen.

Gemma Malley beginnt ihren Roman mit einem Artikel aus Wikipedia über die Amygdala. Abgesehen davon, dass mich dieser Artikel zu Beginn eher gelangweilt als unterhalten hat, hat er mich zumindest für einen kurzen Besuch bei Wikipedia verleitet – gefunden habe ich den Artikel dort so allerdings nicht (laut dem Buch ist er allerdings auch von Januar 2011).

Anschließend beginnt die Geschichte mit einem Ausflug in Evies ganz „normalen“ Alltag: Ein Morgen, der mit Alpträumen und bissigen Kommentaren ihrer Mutter beginnt und mit einer heimlichen Begegnung in der Nacht endet. Ein Tagesablauf, der dem Leser viel über die „Stadt“ verrät – und einem einen leichten Schauder über den Rücken laufen lässt: Gemma Malleys Zukunftsvision ist definitiv eine Dystopie.

Die einzelnen Figuren sind wirklich detailliert ausgearbeitet und weit facettenreicher, als man es auf den ersten, sogar zweiten Blick ahnt. Mit Evie als Hauptperson wird man schnell warm, ihr innig geliebter Raphael sagt mir allerdings weniger zu. Sein Verhalten hat mich des Öfteren erschreckt und auch wenn er für seine wirklich harte Kindheit bedauert werden sollte, entschuldigt diese bei weitem nicht jedes Verhalten. Was Evie an ihm findet ist mir wirklich schleierhaft. Das macht die Geschichte allerdings nicht minder lesenswert. In Gemma Malleys Welt gibt es eben sympathische und unsympathische Figuren, wichtige und unwichtige – und solche, die einen wirklich überraschen.

Und es sind nicht nur die Figuren, die einen überraschen. Gemma Malley schafft es in ihrer Geschichte, selbst dem kleinsten Geschichtsfragment eine Bedeutung beizumessen, eine Bedeutung, die man als Leser erst mit der Aufschlüsselung erkennt. Und damit ist „Das letzte Zeichen“ eine Geschichte, die in sich absolut schlüssig ist. Mit dem Ende knüpft Gemma Malley alle Fäden zusammen – und bei einigen hätte ich das definitiv nicht erwartet. Wirklich gefallen hat mir das Ende allerdings trotzdem nicht. Es ist zwar ein „Happy End“, aber eines, das ich mir anders gewünscht hätte. Da mit „Die Verschwundenen“ im August nächsten Jahres die Fortsetzung erscheint, kann ich jedoch zumindest dort noch auf besseres Ende hoffen.

Liebhaber klassischer Dystopien werden sicherlich ihre Freude an „Das letzte Zeichen“ haben. Die auf dem Klappentext beworbene Liebesgeschichte hat zumindest mich nicht überzeugen können, macht aber auch nicht den Reiz der Geschichte aus und war zumindest für mich eher Hintergrundgeplänkel. Mich hat Gemma Malley mit der fesselnden Beschreibung ihrer düsteren Zukunftsvision und den dort lebenden Menschen überzeugt – und mit der Hoffnung auf ein „besseres“ Ende werde ich mich sicherlich auch noch an die Fortsetzung wagen.

Wikipediaartikel und einen ersten Einblick in Evies Alltag erhaltet ihr hier.

Published in: on Januar 5, 2013 at 12:30 pm  Comments (1)  
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[Gewinnspiel] Mit „Amor Deliria Nervosa“ ins neue Jahr …

… zumindest wenn ihr genügend Glücksklee besorgt habt ;-).

Wie versprochen startet am 27.12 (also heute) mein Gewinnspiel zu „Delirium“. Wie es zu dem Gewinnspiel kam erfahrt ihr hier, mehr über das Buch hier. Wer nur an dem Gewinnspiel teilnehmen möchte, muss einfach nur weiterlesen.

Da das Jahr sich demnächst dem Ende zuneigt, es also Zeit für gute Vorsätze, Neujahrswünsche und -pläne ist, möchte ich genau die von euch hören. Ihr könnt zum Ende des Jahres hin natürlich auch gerne kreativ werden, ich freue mich wie gehabt auch immer über Gedichte oder Linktipps (diesmal zum Thema Silvester und Neujahr). Jeder, der mir bis zum 31.12.12 23:59:59 einen entsprechenden Kommentar unter diesem Post hinterlässt ist im Lostopf.

Und um die Motivation zu schüren hier noch mal die beiden Preise:
GewinnspielDelirium

Viel Glück!


Das Kleingedruckte
Teilnahmeberechtigt ist jeder, der seinen aktuellen Wohnsitz in Deutschland hat (sonst wird es mir mit dem Versand einfach zu teuer).

Die beiden Gewinner werden aus allen Teilnehmern ausgelost. Die Namen/ Nicknamen der Gewinner werden nach der Auslosung auf meinem Blog veröffentlicht und die Gewinner außerdem per Mail benachrichtigt (bitte denkt also daran, beim Kommentieren eine tatsächlich von euch genutzte Emailadresse zu benutzen). Melden sich einer (oder beide) Gewinner nicht innerhalb von 14 Tagen, wird der Gewinn unter den übrigen Teilnehmern erneut verlost.

Die Adressdaten der Gewinner werden nur für den Versand benötigt und werden nicht an Dritte weitergegeben. Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Mit der Teilnahme am Gewinnspiel erklärt ihr euch mit diesen Bedingungen einverstanden.

Published in: on Dezember 27, 2012 at 5:55 am  Comments (29)  
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Das verbotene Eden – Logan und Gwen von Thomas Thiemeyer

„Logan und Gwen“ ist der zweite Teil der Trilogie „Das verbotene Eden“.

Thomas Thiemeyer
Das verbotene Eden – Logan und Gwen
Verlag: Knaur
464 Seiten
ISBN-10: 3426653257
ISBN-13: 978-3426653258
16,99 €

In der Buchgröße (und sogar der Dicke) gleicht „Logan und Gwen“ dem ersten Band der Reihe. Autorenname und Titelgestaltung sind identisch, die Hintergrundgestaltung unterscheidet sich nur in der Farbe: War sie bei „David und Juna“ grün, ist sie nun lila. Abgesehen von der Farbe unterscheidet sich das Buch nur durch die auf dem Cover abgebildeten Personen. Auf dem Cover zu „Logan und Gwen“ sind vermutlich eben diese zwei abgebildet: Ein junger Krieger im Kettenhemd und eine unter einem Kapuzenmantel verborgene Frau.

Noch immer kann Gwen nicht verstehen, warum Juna sie wegen eines Mannes verlassen konnte. Vermutlich ist es auch Junas Weggang, der sie dazu verleitet, sich freiwillig einer Gruppe Kriegerinnen bei ihre Mission anzuschließen: Ihr Ziel ist niemand geringeres als der Inquisitor, der den Frauen seit je her das Leben schwer macht.

Ihre Gruppe schafft es jedoch nicht mal annähernd in die Nähe des Inquisitors. Auf dem Weg werden sie von den „Bleichen“ – durch die Krankheit mutierte Menschen – angegriffen. Gwen überlebt nur dank des beherzten Eingreifens des Kriegers Logan, der sie im ersten Moment für einen Jungen gehalten hatte.

Bei dem Abarbeiten ihrer Lebensschuld kommen sich Gwen und Logan näher – sehr zum Verdruss von mehr als nur einer Person. Ein Konflikt scheint unausweichlich.

Im Prolog zu Logan und Gwen führt Thomas Thiemeyer die Geschichte um David und Juna kurz fort und gewährt dem Leser einen Blick auf das Ziel, dass sie gegen Ende des ersten Bandes anstrebten und nun erreichen.

Dann aber wechselt die Geschichte zu den nächsten zwei Protagonisten, erst Gwen und später Logan. In Gwens Teil der Geschichte erhält man einen tieferen Einblick in ihr Gefühlsleben – und die Auswirkungen, die Junas Tat auf ihr Leben hatte und immer noch hat. Sie muss lernen, ohne Juna zurecht zu kommen, zu akzeptieren, dass sie für einen Mann verlassen wurde und nun lernen, ihren eigenen Weg zu finden. Eine Aufgabe, um die sie sich redlich bemüht.

Logan hingegen scheint seinen Platz in der Welt schon gefunden zu haben. Als jüngster Champion der Clans genießt er Ruhm und Ansehen, während im bei seinem Ziehvater und Ziehbruder Liebe und Geborgenheit geboten werden.

Das Zusammentreffen von Logan und Gwen stellt dann jedoch nicht nur das Weltbild der zwei in Frage. Wieder einmal lernen nicht nur zwei, sondern gleich mehrere Figuren, dass das andere Geschlecht nicht so schlecht ist wie gedacht. Andere Figuren – wie der Inquisitor Marcus Capistranus oder die Ratsherrin Edana, die den Lesern von „David und Juna“ bereits durchaus bekannt sein sollten – beharren jedoch auch weiterhin auf den Hass zwischen den Geschlechtern. Ein Konflikt ist damit vorprogrammiert – und macht die eigentliche Spannung in der Geschichte aus.

Aber auch ohne den stets schwelenden Konflikt wäre die Geschichte durchaus lesenswert. Es sind die Figuren und die fein ausgearbeitete Welt, die die Geschichte tragen. Ob es nun die bereits liebgewonnen Figuren wie die Hohepriesterin Arkana und ihr heimlicher Geliebter Claudius sind oder neue, mindestens ebenso liebenswerte Figuren wie Logans Vater und Bruder. Die liebevollen Einzelheiten wie Junas Brief an Gwen, die Auszüge aus dem Hexenhammer, an denen sich der Inquisitor stets orientiert, die Geschichten der Wanderer und die Überreste aus „alten Zeiten“ sind es, die dem Buch die dazugehörige Tiefe verleihen.

Die (alten und neuen) Bösewichte, die so unsympathisch sind wie eh‘ und jeh‘, geben dem Kampf der beiden Hauptpersonen den nötigen Pfiff und lassen den Leser umso mehr mit den „Helden“ der Geschichte hoffen.

Die Nebenstränge geben derweil schon genügend Stoff für den letzten Band der Trilogie „Magda und Ben“, der sicherlich auch ohne das fast hoffnungslose Ende für Logan und Gwen auf meine Wunschliste gewandert wäre – jetzt ist er es definitiv, denn ich habe die beiden noch nicht aufgegeben.

Wenn ihr sie auch kennen lernen wollt, findet ihr hier die ersten Seiten des Buches.

Published in: on Oktober 18, 2012 at 12:30 pm  Kommentar verfassen  
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[Rumpelkammer] Was vor „Renegade – Tiefenrausch“ geschah …

… könnt ihr in der vom Piper Verlag kostenlos angebotenen Kurzgeschichte „Ein dunkles Grab“ (natürlich ebenfalls von J.A. Souders) erfahren.

Runterladen könnt ihr sie entweder als PDF direkt beim Piper Verlag (hier) oder auch als Kindle-Version bei Amazon (hier).

Published in: on September 26, 2012 at 12:45 pm  Kommentar verfassen  
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White Horse von Alex Adams

Alex Adams
White Horse
Verlag: Piper
448 Seiten
ISBN-10: 349270252X
ISBN-13: 978-3492702522
16,99 €

Das Cover des Buches wirkt ziemlich düster: Es zeigt einen öde Fläche vor einem dunklen Haus und einem blattlosen Baum, darüber zwei dunkle Vögel, die am bewölkten Himmel kreisen. Auf dieser Ebene steht eine Frau, die irgendwie niedergeschlagen wird. Wendet man sich nun der Rückseite des Covers zu hat man die gleiche Szenerie vor Augen. Die Frau auf dem Cover hat nun jedoch ein Messer in der Hand und durchdringt mit ihren Augen die Dunkelheit.

Eine schreckliche Krankheit hat die Welt in ihre Fänge bekommen, der Großteil der Menschen starb unter der als „White Horse“ bekannt gewordenen Seuche. Einige wenige überleben die Krankheit – und sind danach nicht mehr dieselben.

In dieser Welt lebt Zoe jetzt. Gemeinsam mit ihrem noch ungeboren Kind ist sie auf einer Reise mit nur einem Ziel: Hoffnung.

Der Klappentext verspricht ein „furchteinflößendes Debüt“, dass „in einer Liga mit Justin Cronin und Stephen King“ spielt. Justin Cronin sagt mir nichts, aber mit Stephen King assoziiere ich ziemlich heftige Horrorromane und Psychothriller, die definitiv nicht mein Fall sind. Meiner Meinung nach spielt „Alex Adam“ in einer anderen Liga (zum Glück). Er zeichnet zwar eine düstere und bedrohliche Welt, kommt aber ohne richtige Schockmomente aus. Es gibt Grausamkeiten (und die nicht zu knapp), die für sich genommen ebenfalls erschreckend sind, aber eben keine plötzlichen Horrorszenen.

Der Erzählstrang wechselt zwischen dem „Damals“ und dem „Jetzt“. Ein „Jetzt“, das ziemlich erschreckend ist. Ein Großteil der Menschheit wurde von der Seuche dahingerafft, einige mutierten zu Monstern. Nur wenige Menschen sind immun, die Menschlichkeit ist mit dem Großteil der Toten vom Antlitz der Erde getilgt. Zoes Reise durch diese Welt ist von Grausamkeiten überschattet – auch wenn zumindest sie versucht, sich ihre Menschlichkeit zu erhalten. Ein unheimlicher „Schweizer“, der sich an ihre Fersen heftet, ist ein Paradebeispiel für das Gegenteil.

Über das „Damals“ erfährt man mehr über das Entstehen der Seuche. Den langsamen Ausbruch, die Reaktion der Menschen – und die Ursachen. Für Zoe beginnt es mit einem unheimlichen Gefäß, das plötzlich in ihrer Wohnung auftauchte. Ein Gefäß, über das sie im Gespräch mit einem Therapeuten mehr herausfinden will.

Während Zoe im „Jetzt“ Schritt für Schritt und mit einer bewundernswerten Ausdauer ihrem dem Leser noch unbekannten Ziel näher kommt, enthüllt sich dem Leser im „Damals“ Seite für Seite mehr über „White Horse“. Damit hat der Leser gleich mehrere Rätsel zu lösen, während die bedrohliche Umgebung, durch die Zoe reist, ihn frösteln lassen und der Gedanke an eine solch dunkle Zukunft in Schrecken versetzt: Wie kam es zu dem plötzlichen Ausbruch der Seuche? Was hat das unheimliche Gefäß in Zoeys Wohnung damit zu tun – und wie ist es dort hingekommen? Wer ist der Vater von Zoeys ungeborenem Kind? Welches Interesse hat der Schweizer an ihr? Und was ist das Ziel ihrer Reise? – Viele Handlungsstränge, viele Informationen und die immer spürbare Gefahr lassen den Leser nicht viel Zeit, um alles zu ordnen, aber das ist auch nicht unbedingt nötig. Schritt für Schritt, Seite für Seite erkennt man einzelne Verbindungen, bis sich dann auf den letzten Seiten alles zu einem Informationsnetz verbindet, das dem Leser etwas sehr Wichtiges mitgibt: Hoffnung für die Zukunft.

Hier könnt ihr selbst einen Blick auf Alex Adams düstere Zukunftsvision werfen.

Published in: on September 20, 2012 at 6:00 am  Kommentar verfassen  
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Legend – Fallender Himmel von Marie Lu

Bei diesem Buch war es der Trailer, der mich neugierig gemacht hat – und gleich an eine Verfilmung hat denken lassen.

Die ist zumindest schon geplant. Die Produktionsfirmen stehen schon, Temple Hill Entertainment und CBS Films – und auf der Homepage von Temple Hill sind auch schon erste Hinweise zu finden.

Marie Lu
Legend – Fallender Himmel
Verlag: Loewe
368 Seiten
ISBN-10: 3785573944
ISBN-13: 978-3785573945
17,95€

Das Cover des Buches ist relativ schlicht gehalten – schlicht, aber einprägsam: In goldgelb sind ein Symbol vor weißem Hintergrund sowie der Titel eingeprägt. Der Untertitel und der Name der Autorin sind in schlichtem lila aufgedruckt. Das Symbol erinnert mich ein wenig ans Militär, vielleicht ist es ein Symbol der Republik.

June gilt als Wunderkind der Republik. Die einzige, die den „Großen Test“ – den Test, der die Zukunft eines jeden innerhalb der Republik bestimmt – mit vollen 1500 Punkten bestanden hat. Ein Erfolg, der sie direkt an die Uni katapultiert hat – und auch dort hat sie bereits ein Jahr übersprungen. Der Tod ihres Bruders während eines Militäreinsatzes versetzt sie verfrüht – noch früher als geplant – in den aktiven Einsatz: Sie soll den meistgesuchten Verbrecher der Republik und damit auch den Mörder ihres Bruder finden: Day.

Marie Lu erzählt die Geschichte abwechselnd aus Days und aus Junes Sicht. Zwei Menschen, die auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher nicht sein können: June, das „Wunderkind der Republik“, auf die eine herausragende Militärkarriere wartet und Day, der im Untergrund lebt und ständig gegen die Republik agiert. Zwei Menschen, die dem Leser zwei völlig unterschiedliche Sichten auf die Republik vermitteln – und den Leser ganz nebenbei mit allen benötigten Informationen über diese versorgen. Trotz ihrer unterschiedlichen Perspektiven sind sich Day und June jedoch weit ähnlicher als man vermuten könnte. Für beide ist die Familie das höchste Gut – und genau das treibt einen Keil zwischen die beiden: Day wird der Tod von Junes Bruder, dem letzten Teil ihrer Familie, zur Last gelegt. Da Days und Junes erste Begegnung ohne Wissen um die Identität des jeweils anderen verläuft wird diese Hürde gekonnt umgangen und erstes gegenseitiges Misstrauen wird schnell zu Sympathie. Die daraus folgende Annäherung bringt damit etwas Gefühl in die sonst so kalte und brutale Welt.

Widersprüchliche Indizien, das unerwartete Verhalten einiger Menschen und die langsam entstehende Sympathie für Day lassen June bald an der Richtigkeit ihres Tuns zweifeln und einige der Geschehnisse hinterfragen. Aber mit den Grausamkeiten, die Junes Recherchen ans Licht bringen, hätten sicherlich, trotz der stetigen Zweifel, die wenigsten Leser gerechnet – auch wenn das Buch im Nachhinein betrachtet immer wieder Hinweise geliefert hat.

Die Ergebnisse von Junes Recherchen leiten den Showdown des Romans ein. Und hier schafft es Marie Lu, den stetigen Spannungspegel des fortlaufenden Katz- und Mausspiels noch zu toppen. Das Ende ist dann nicht so glücklich wie erhofft, aber stimmig und bringt das Geschehen zu einem runden Abschluss. Es sind nicht alle Fragen geklärt, aber die wichtigsten. Und die Wartezeit bis zum Nachfolgeband, „Prodigy“ sollte damit zumindest erträglich sein.

Einen kleinen Hauch der in „Legend“ erzeugten Spannung könnt ihr hier erhaschen.

Published in: on September 3, 2012 at 6:00 am  Comments (1)  
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Renegade – Tiefenrausch von J. A. Souders

J. A. Souders
Renegade – Tiefenrausch
Verlag: IVI
368 Seiten
ISBN-10: 3492702813
ISBN-13: 978-3492702812
16,99€

Das Cover des Buches ist wirklich gut gelungen: Es zeigt eine junge Frau inmitten des Meeres, gehalten durch nichts als den Wassertropfen, in dem sie sich befindet. Abgesehen davon, dass es ein echter Blickfang ist, passt es hervorragend zu dem Inhalt des Buches.

Ihren eigenen Worten zufolge ist Evies Leben perfekt. Sie lebt in Elysium, eine Stadt unter dem Meer – weit entfernt von den Kriegen und Gefahren an der Oberfläche. Rundum glücklich und zufrieden sind es nur Gedankenfetzen an längst verlorene Erinnerungen, die sie manchmal zweifeln lassen. Die Gespräche mit dem gefangenen Oberflächenbewohner Gavin nähren ihre Zweifel: Ist Elysium wirklich das Paradies, das es zu sein scheint?

Auch wenn die zu Beginn jedes Kapitels aufgeführten Zitate aus den Verhaltenskodexen, Ansprachen, Broschüren und Statuten ziemlich radikal klingen, scheint Evies Leben zumindest zu Beginn des ersten Kapitels tatsächlich noch ziemlich perfekt zu sein. Ihren eigenen Worten nach ist es das in jedem Fall: „Mein Leben ist absolut perfekt“. Wie ein Mantra wiederholt Evie diesen Satz, scheint ihn wirklich zu glauben. Dass dies alles nur ein trügerischer Schein ist wird jedoch spätestens nach dem brutalen Tod eines ihrer Freunde klar – die Reaktion auf einen, meiner Meinung nach harmlosen, Gesetzesverstoß.
Dass Evie ihr Leben jedoch auch zu Beginn des zweiten Kapitels als perfekt beschreibt, lässt den Leser schnell weitere Schlüsse ziehen. In Elysium scheinen mehr als nur einige Dinge im Argen zu liegen.

Die Fragen des Oberflächenbewohners Gavin, den sie im Auftrag ihrer Mutter, der „Mutter“, die gleichzeitig die Herrscherin über ganz Elysium ist, verhört, offenbaren dem Leser Stück für Stück, was in den Schatten von Elysium vor sich geht. Und diese Schattenseiten von Elysium sind definitiv nichts für zartbesaitete Leser. Die Auswirkungen des totalen Regimes, das „Mutter“ auf die Bewohner von Elysium ausübt, wird ohne die geringste Beschönigung beschrieben – und scheint keinerlei Beschränkungen auferlegt zu sein. Gehirnwäsche und der Tod als Strafe für jegliche Form der Gesetzesübertretung sind nur der Anfang. Denn als Gavin Evie davon überzeugt, ihm bei seiner Flucht zu helfen, zieht „Mutter“ alle Register, um die beiden aufzuhalten. Ohne Rücksicht auf Kollateralschaden, auch menschlichen, jagt sie die beiden durch die unterirdische Stadt.

Auf ihrer Flucht können sich Gavin und Evie auf niemanden verlassen – und Evie kann nicht einmal sich selbst vertrauen. Getrieben von ihren Instinkten und ihren aufkeimenden Gefühlen für Gavin ist Schnelligkeit ihre einzige Chance zu entkommen.

Ein totalitäres Regime, eine spektakuläre, spannende und actionreiche Flucht, dazu eine aufkeimende Romanze, damit hat „Renegade“ alle Faktoren für einen guten Action-Film. Und genau der spielt sich beim Lesen im Kopf des Lesers ab. Mit den ersten Verdächtigungen steigt die Spannung stetig an und gipfelt in Evies und Gavins spektakulärer Flucht, die in Elysium eine Spur der Verwüstung nach sich zieht.

Liebhaber von Actionfilmen und Thrillern werden auch „Renegade“ lieben. Dystopieleser sollten sich darüber im Klaren sein, dass J. A. Souders in ihrem Roman kein Blatt vor dem Mund nimmt, durch die ungeschönte Darstellung aber auch ein selten klares Bild ihrer Vision gezeichnet hat. Die leicht anklingende Romanze und spätestens das glückliche Ende sollten auch die emotionaleren Leser besänftigen.

Einen Blick ins Buch sollte sich keiner entgehen lassen, die Leseentscheidung lässt sich schon mit den ersten Seiten treffen – und ich habe meine definitiv nicht bereut.

Published in: on August 20, 2012 at 8:00 am  Kommentar verfassen  
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Die Bestimmung von Veronica Roth

Veronica Roth
Die Bestimmung
Verlag: cbt
480 Seiten
ISBN-10: 3570161315
ISBN-13: 978-3570161319
17,99 €

Das Covers des Buches ist wirklich gut gelungen: Inmitten des Himmels – der einen Großteil des Covers einnimmt – erhellt ein Flammenkreis, der eine Flammenkugel umgibt (das Zeichen der Ferox), das Cover. Im unteren Teil des Covers kann man die Hochhäuser einer Stadt vor einer grün-blauen Seenlandschaft erkennen.

Beatrice ist fast sechtzehn und steht damit vor der Entscheidung, die ihr restliches Leben bestimmen wird. Sie muss sich für eine der fünf Fraktionen entscheiden: Altruan (die Selbstlosen), Ferox (die Furchtlosen), Ken (die Gelehrten), Candor (die Freimütigen) oder Amite (die Friedfertigen).

Ein Test, den sich jeder Anwärter unterziehen muss, soll ihr helfen, sich für eine der Fraktionen zu entscheiden. Doch Beatrice ist eine Unbestimmte – und damit in höchster Gefahr.

Trotz der Tatsache, dass ihre Eltern den Altruan angehören, entscheidet sich Beatrice für die Ferox. Doch der Initiationsritus ist hart – und nicht jeder Anwärter wird in die Reihen der Ferox aufgenommen.

Beatrice, die sich nun Tris nennt, stellt sich den Herauforderungen. Wird sie es schaffen, dort Aufnahme zu finden?

Beatrice ist eine sympathische Hauptperson. Die Geschichte wird aus ihrer Sicht erzählt – und auch wenn sie davon überzeugt ist, nicht wie ihre Eltern zu den Altruan zu gehören, ist sie selbstloser als manch anderer. Auf jeden Fall ist sie hilfsbereit und steht für andere ein. Für sie gibt es nur die Entscheidung zwischen Altruan und Ferox.

Das Leben der Altruan ist hart – wahrhaft selbstlos zu sein ist nicht einfach, besonders, wenn es von einem erwartet wird. Die Lebensart der Ferox bildet da einen starken Gegensatz: Die Ferox sind tollkühn und wagemutig, aber auch hart, um keine Schwäche zu zeigen. Dass es auch mutig ist, eine Herausforderung zu verweigern oder für Schwache einzustehen ist hier leider verloren gegangen – zumindest bei den Meisten. Von dem Leben der Ferox zu lesen ist ziemlich spannend, manchmal aber auch erschreckend brutal: Denn für die meisten der Anwärter zählt nur der Sieg – um jeden Preis.

Ein Großteil des Buches wird von Beatrice Initiationsprüfung und die Vorbereitung darauf eingenommen. Was es mit den „Unbestimmten“ auf sich hat, erfährt man als Leser erst später, auch wenn die eine oder andere Nebenperson Beatrice Status schnell erkennt – und jede sie davor warnt, diesen erkennen zu lassen.

Neben Beatrice gibt es aber durchaus noch weitere interessante Charaktere. Besonders gut gefallen hat mir Beatrice Mutter. Sie befürwortet Beatrice Entscheidung – und macht ihr Mut, auch wenn sich die beiden dadurch viel seltener sehen werden. Außerdem wartet sie dem Leser noch mit einer Überraschung auf – den so langweilig, wie sie zu sein scheint, ist sie definitiv nicht.

Wie in den meisten Jugendromanen fehlt es auch hier nicht an einer Liebesgeschichte: Zwischen Beatrice und einem der Ausbilder, Four, knistert es. Dieser Strang der Handlung ist ganz nett, wäre aber nicht unbedingt nötig gewesen. Four ist auch so faszinierend genug und die Geschichte auch ohne die Beziehung zwischen den beiden spannend und unterhaltsam. Motivationen für die Hauptpersonen gibt es genug – auch ohne die Liebe.

Auf den „Höhepunkt“ der Geschichte steuert Veronica Roth erst nach dem Abschluss des Initiationsritus zu. Die damit verbundenen Aktionen und Handlungen kamen mir etwas zu plötzlich, das ganze Geschehen wurde viel zu schnell abgehandelt – zumindest wenn man es ins Verhältnis zu den vorangegangenen Ereignissen setzt.

Mir hat das Buch gefallen, allerdings nicht wegen des Plots – wie gesagt, das Geschehen, auf das die Geschichte hinspielt, wurde viel zu schnell abgehandelt – sondern wegen der Welt, die Veronica Roth für „Die Bestimmung“ geschaffen hat. Nach den „Ferox“ würde ich jetzt gern auch mehr über die anderen Fraktionen erfahren – Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob der nächste Band der Reihe diesen Wunsch erfüllen wird. Ich vermute eher, dass hier der eigentliche Plot weitergeführt wird und die mit dem Ende des Buches gestarteten Ereignisse um Beatrice weitergeführt werden. Lassen wir uns überraschen.

Hier könnt ihr einen ersten Blick ins Buch werfen.

Published in: on Mai 15, 2012 at 6:00 am  Kommentar verfassen  
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Delirium von Lauren Oliver

Lauren Oliver
Delirium
Verlag: Carlsen
416 Seiten
ISBN-10: 3551582327
ISBN-13: 978-3551582324
18,90 €

Das Cover von „Delirium“ hat mich nicht ganz überzeugt, aber es hat das gewisse Etwas: Das Cover zeigt das Gesicht einer Frau vor bordeaux-rotem Hintergrund, aber das ist nicht das Besondere. Das Besondere (das gewisse Etwas) ist die über das komplette Cover gehende Beschriftung, es folgt „Liebe“ auf „Liebe“.

Die siebzehnjährige Lena lebt in einer Gesellschaft, in der die Liebe als Krankheit gilt, Amor Deliria Nervosa. Um die Menschen vor den Folgen dieser Krankheit zu schützen, wird mit dem Beginn des achtzehnten Lebensjahrs eine Operation vorgenommen, die einzig sichere Methode gegen diese „Krankheit“. Aber manche Menschen erwischt es schon früher.

Lena freut sich auf ihre Operation, sie lebt in ständiger Angst, sich mit Amor Deliria Nervosa zu infizieren – und wie ihre Mutter daran zu sterben. Aber dann lernt sie Alex kennen – und plötzlich muss sie das, woran sie ihr Leben lang geglaubt hat, in Frage stellen.

Die erste Hälfte des Buches hat mich nicht wirklich mitgerissen. Der Schreibstil der Autorin ist gut – und war zu diesem Zeitpunkt das einzige, was mich am Lesen gehalten hat. Die Welt, die Lauren Oliver gezeichnet hat, war mir viel zu befremdlich, das Verhalten der Personen, auch Lenas, einfach nicht nachvollziehbar. Besonders erschreckt hat mich das Verhalten der Eltern gegenüber ihren Kindern: So ist für Lenas Schwester die Lungenentzündung des Kindes einfach nur eine kleine Unannehmlichkeit – wie kann man nur so abgestumpft sein? Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass sich unsere Welt so entwickeln könnte.

Nachdem sich Alex und Lena jedoch näher kennengelernt haben und man als Leser langsam mehr über die Welt außerhalb des Systems – und die dunklen Seiten innerhalb des Systems – erfahren hat, bin auch ich mit der Geschichte warm geworden. Für mich ist Lauren Olivers Welt damit wieder ins rechte Lot gerückt worden – und die verliebte Lena ist mir weitaus sympathischer, als es die vom System überzeugte je war.

Aber nicht nur, dass die Geschichte mich ab diesem Zeitpunkt überzeugt hat, mit der Wende nimmt sie auch einiges an Spannung auf. Alex und Lena bewegen sich jetzt jenseits der Legalität und man muss ständig fürchten, dass sie entdeckt werden.

Mit dem Ende des Buches steuert Lauren Oliver die Geschichte dann auf einen Höhepunkt hin – und endet ziemlich dramatisch. Das macht die Geschichte realistischer, lässt mich als Leser jedoch ziemlich schockiert, wenn auch nicht hoffnungslos, zurück. Eines hat das Buch damit aber definitiv geschafft: Mich ziemlich neugierig auf „Pandemonium“ zu machen, den zweiten Band der Reihe.

Eine Leseprobe findet ihr hier, aber wie gesagt: Richtig los geht es eigentlich erst in der zweiten Hälfte des Buches.

Published in: on Mai 9, 2012 at 12:30 pm  Comments (4)  
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