5 Jahre 5 Geschichten von Annika Dick, Julia Drube, Bianca Iosivoni, Nadine Kühnemann, Laura Nefzger

5jahre5geschichten Annika Dick, Julia Drube, Bianca Iosivoni, Nadine Kühnemann, Laura Nefzger
5 Jahre 5 Geschichten
Verlag: Egmont Lyx
432 Seiten
Taschenbuch
ISBN-10: 3802588827
ISBN-13: 978-3802588822
5 €

Anlässlich seines 5jährigen Jubiläums im Jahr 2012 hat sich der Egmont Lyx Verlag etwas Besonderes einfallen lassen: Ein Buch von und für Egmont Lyx – Fans. Jedermann oder -frau konnte sich mit einer Geschichte bewerben, wer letztendlich in die Anthologie aufgenommen wurde, entschieden die Fans. Diese durften dann auch über das Cover entscheiden. Selbiges gefällt mir ziemlich gut: In verschiedenen Blautönen gehalten zeigt es eine junge Frau in einem Ballkleid, umgeben von hellem Licht und blauen Blumenornamenten – ziemlich passend für einen Liebesroman und offen genug, um in jede der fünf Geschichten hinein zu passen.

Die Geschichten sind allesamt fantastische Liebesromane und reichen von Göttern über Engel bis zu Gestaltwandlern:

Die Entführung der Persephone von Annika Dick
Nachdem Corrie nach einem Autounfall sämtliche Erinnerungen verloren hat, plagen sie dunkle Träume über einen alles verschlingenden Nebel, hinter dem ihre Erinnerungen gut verborgen langsam zu verblassen beginnen. In der Welt der Götter hingegen kämpft der Gott der Unterwelt vergeblich um die ihm entrissene Gattin: Persephone.

Seelenfänger – Ready to fall von Julia Drube
Nicht die Engel sind es, die die Seelen der Toten sammeln und weitergeben. Seit Jahrhunderten ist dies die Aufgabe der Seelenfänger. Mit dem Tod eines Engels durch den abtrünnigen Seelenfänger Matthew eskaliert der seit jahrhunderten schwelende Konflikt zwischen Engeln und Seelenfängern. Dennoch ist die Leiterin des Instituts der Seelenfänger, Grace, nicht bereit, ihre alte Liebe einfach auszuliefern.

Bis der Tod uns vereint von Bianca Iosivoni
Ein Autounfall reißt die junge Kara während der Beerdigung ihrer Großmutter aus ihrem Leben. Ein tödlicher Unfall, ein Fehler im Gewebe des Schicksal. Ein Fehler, der durch eine zweite Chance behoben werden soll. Aber kann Kara ihr altes Leben wirklich hinter sich lassen? Nur dann kann sie ihr neues Leben weiterleben – an der Seite des geheimnisvollen und charmanten Noah.

Tränen der Ewigkeit von Nadine Kühnemann
Emine ist die Tochter eines Engels und daher der Gabe des Heilens mächtig. Eine Gabe, die sie schon jahrhundertelang an der Seite menschlicher Beschützer ausübt. Als dunkle Magie sie in einen menschlichen Körper presst, eilt ihr ein alter Bekannter zu Hilfe. Aber auch er ist nicht das, was er zu sein scheint.

Das Tier in mir von Laura Nefzger
Jahrelang hält der Leopardengestaltwandler Keenan seine zukünftige Gefährtin Lana auf Abstand – auch wenn sie schon lange das Gegenteil ersehnt. Als ein unbekannter Mörder Gestaltwanderfrauen fängt, quält und tötet, erwacht sein Beschützerinstinkt. Hat Lanas Liebe nun doch eine Chance?

Die Auswahl der Geschichten hat es tatsächlich geschafft, mich positiv zu überraschen. Ich hatte anhand der Leseprobe damals einzig für Annika Dicks „Die Entführung der Persephone“ abgestimmt. Und auch wenn sie beileibe nicht die einzige Geschichte im Buch ist, die mir gefallen hat, war sie für mich definitiv das Highlight im Buch. Die (größtenteils) liebenswerten Protagonisten haben mich im Nu in ihren Bann gezogen. Und auch, wenn die Auflösung recht vorhersehbar war, habe ich vom Anfang bis zum Ende mit dem verliebten Paar mitgefiebert – und das, wo Hades nicht unbedingt mein Liebling in der griechischen Mythologie ist.

„Bis der Tod uns vereint“ von Bianca Iosivoni kommt ziemlich nah an mein Highlight heran. Auch in dieser Geschichte hat wirklich alles gestimmt: Der Hintergrund der Geschichte ist innovativ und Bianca Iosivoni hat es tatsächlich geschaft, einen konstanten Spannungspegel zu halten, ohne irgendeine Art von Gegenspieler eingreifen zu lassen. Die Geschichte wird allein von den Gefühlen und Gedanken der Figuren beherrscht – beides ist fast greifbar und durchgängig nachvollziehbar. Und damit liegt die Geschichte wirklich nur marginal hinter „Die Entführung der Persephone“.

Auch „Seelenfänger – Ready to fall“von Julia Drube und „Tränen der Ewigkeit“ von Nadine Kühnemann haben mich gut unterhalten. Erste würde ich als solide Liebesgeschichte im Genre Urban Fantasy einorden, zweitere ist vor allem wegen ihres historisch-fantastischen Setting und dem etwas melancholischen Ende erwähnenswert.

Einzig die letzte Geschichte konnte mich nicht wirklich überzeugen. Hier waren mir sowohl die erotischen Szenen zu plump als auch der Plot an sich zu genretypisch. (Mich hat die ganze Geschichte sehr stark an eine andere Kurzgeschichte aus dem Genre erinnert – und die hat mir deutlich besser gefallen.)

Für Leser fantastischer Liebesromane ist das Buch aber schon wegen der zwei erstgenannten Geschichten sehr empfehlenswert – und für den Preis sicherlich nahezu unschlagbar.

Auf der Aktionsseite zum Buch könnt ihr in jede der fünf Geschichten hineinschnuppern und euch selbst eine erste Meinung bilden.

Published in: on Januar 15, 2014 at 12:30 pm  Kommentar verfassen  
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Teufelsherz von Sabrina Qunaj

teufelsherz Sabrina Qunaj
Teufelsherz
Verlag: Baumhaus
352 Seiten
Taschenbuch
ISBN-10: 3843210438
ISBN-13: 978-3843210430
8,99 €

Das Cover von „Teufeslherz“ gefällt mir nicht sonderlich gut. Mir ist die Figur auf dem Cover irgenwie unsympathisch – und das wallende weiße Kleid und der Kurzhaarschnitt passen definitiv nicht zur Hauptperson. Die Gegend, in der sich die Figur befindet, ist eigentlich wunderschön und die vom Cover leicht abgehobenen Blatt- und Strauchteile gefallen mir. Die die Szenerie überlagernden Rot- und Orangetöne gefallen mir wiederum nicht so gut – ich vermute, sie sollen andeuten, dass die gezeigte Landschaft ein Teil der Hölle ist. Damit ist das Cover insgesamt zwar sehr symbolträchtig, aber einfach nicht mein Fall. Mit dem Namen der Autorin auf dem Cover hat es mich allerdings nicht davon abhalten können, mir das Buch zuzulegen.

Das Auftauchen vom Sohn des Teufels im Himmel ist ebenso ungewöhnlich wie seine Forderung: Er will ein Schutzengel werden und die Aufgabe seiner verstorbenen Mutter fortführen. Der Schützling, der ihm zugewiesen wird, hat einen Schutzengel bitter nötig – schon einmal überlebte Emily nur dank des beherzten Eingriffs ihres „alten“ Schutzengels. Ihr neuer Schutzengel hat jedoch ganz eigene Vorstellungen von seiner Arbeit – und die sind nicht gerade unauffällig. Eine Begegnung der zwei ist damit unausweichlich.

Schon der Beginn des Buches ist ungewöhnlich: Der Sohn des Teufels, Damian, in Gottes Warteraum – und Gott in einer „Besprechung“ (zumindest, wenn man der Empfangsdame glauben darf). Schon die Vorstellung der Szenerie lässt den Leser schmunzeln, aber auch mit Damian hoffen, dass seiner als Bitte getarnte Forderung Stand gegeben wird. Und Damian bekommt seine Chance. Die Art wie er seine Aufgabe angeht, offenbart – ebenso wie sein Vorgehen im Himmel – jedoch schnell, dass er ganz anders ist als „normale“ Engel. Nicht weiter verwunderlich, schließlich wuchs er in der Hölle auf. Und als Sohn Luzifers hat er auch weitaus mehr Fähigkeiten als ein normaler Schutzengel.

Aber auch Damians Schützling, Emily, ist nicht gerade gewöhnlich zu nennen. In ihr hallt noch immer das erschreckende Erlebnis nach, dass sie nur dank ihres Schutzengels und ihres besten Freundes, Will, überlebt hat: Ein Erdrutsch, der Wills Schwester und ihrer besten Freundin das Leben kostete. Ihr Schutzengel wurde abgezogen – und damit kommt Damians in Spiel.

Nachdem sein erster subtiler Eingriff (die normale Methode der Schutzengel) dafür sorgt, dass Emily beinah ertrinkt, wechselt Damian seine Vorgehensweise – und beansprucht Emilys Nerven aufs Äußerste. Seine Methoden sind allerdings nicht nur effektiv, zusammen mit Emilys Reaktionen darauf sorgen sie dafür, dass sich der Leser köstlich amüsiert.

Da Damian und Emily aus verschiedenen Welten kommen, laufen auch ihre Handlungsstränge nicht immer parallel. Als Leser begleitet man Damian in den Himmel und zu „Lehrgesprächen“ mit seinem Ausbilder, dem Schutzengel Jophiel, und Emily bei ihrem ganz normalen Schulalltag. Hier hat der Leser auch die Gelegenheit, Emilys besten Freund (und fast schon zweiten Schutzengel) Will – den Traumschwiegersohn von Emilys Mutter – kennen zu lernen. Und auch wenn die Höhepunkte das Zusammentreffen von Emilys und Damians Welten sind, sind auch die einfachen Handlungsstränge mitreißend – und es sind die Nebenfiguren und -handlungsorte, die der Geschichte deutlich mehr Tiefe verleihen.

Schon allein Damians und Emilys Zusammenarbeit und der Ausflug in ihre Welten macht das Buch lesenswert, Sabrina Qunaj bietet dem Leser allerdings noch weitaus mehr: Damians Motive für seine neue Berufung sind nicht ganz so einfach, wie anfangs dargestellt. Und auch sein Vater spielt in dem Buch noch eine wichtige Rolle. Diese Handlungsfäden sind anfangs nur lose in den Plot eingebunden, zum Ende hin laufen sie jedoch immer enger zusammen und steuern die Geschichte auf ihren spannenden Höhepunkt zu. Letztendlich läuft es auf eine Frage hinaus: Liebe oder Macht? Eine Frage, die jedoch nicht von Damian oder Emily allein beantwortet werden kann – und der Ausgang ist mehr als ungewiss. Dass Sabrina Qunaj ihn dennoch zu einem Abschluss bringt macht das Buch nur noch empfehlenswerter. Denn obwohl es eine Fortsetzung gibt, ist „Teufelsherz“ rundum abgeschlossen. Ich bin gespannt, ob die Autorin mit der Fortsetzung an „Teufelsherz“ heran kommen kann.

Ein ungewöhnlicher Aufhänger, humorvolle Szenen, zwei Figuren aus unterschiedlichen Welten und das Aufeinandertreffen der selbigen. Mich hat Sabrina Qunaj damit von der ersten bis zur letzten Seite in den Bann geschlagen, um mich dann rundum zufrieden daraus zu entlassen. Ich kann das Buch vollumfänglich empfehlen, einzig die Covergestaltung könnte noch verbessert werden.

Die ersten Seiten findet ihr hier.

Published in: on Oktober 18, 2013 at 12:30 pm  Kommentar verfassen  
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Aeternum von Andrea Bottlinger

aeternum Andrea Bottlinger
Aeternum
Verlag: Knaur
576 Seiten
Taschenbuch
ISBN-10: 3426511797
ISBN-13: 978-3426511794
12,99 €

Im Gegensatz zu dem hier gezeigten Pressebild ist das Cover eher türkis-schwarz als grün-schwarz (und sieht damit noch um einiges besser aus). Die zweigeteilte Darstellung, die eine Hälfte in Schwarz, die andere in Türkis, und die jeweils darin befindliche geflügelte Gestalt in der anderen Farbe gefällt mir – und passt vortrefflich zu der Geschichte. In Schwarz und Weiß hätte es zwar noch besser gepasst, sähe aber bei weitem nicht so gut aus.

Ein Berlin voller Engel und Dämonen, die nahezu unerkannt unter den Menschen leben – die Engel eher als die Dämonen, den diese wissen es, Gefolgsleute unter den Menschen zu gewinnen. Ein Waffenstillstand zwischen Dämonen und Engeln, der den Umgang mit den Menschen regelt und die Welt vor einem vermutlich schrecklichen Krieg bewahrt.

Als der Berliner Alexanderplatz ohne Vorwarnung einstürzt und einen riesigen Krater hinterlässt, rücken die verfeindeten Parteien näher zusammen: Ein Abgesandter der Engel und einer der Dämonen sollen gemeinsam den Krater erkunden und die Ursache für den Einsturz herausfinden.

Andrea Bottlinger beginnt ihren Roman mit einem Einbruch in eine Villa. Nur wenige Sekunden trennen Amanda und ihren Bruder von der Entdeckung durch die Alarmanlage – ein rasanter Einstieg, der den Leser kaum zu Atem kommen lässt. Neben dem ersten Adrenalinkick liefert der Prolog auch Amandas persönlichen Hintergrund für den Dienst an einem Dämon. Die Vorstellung der zweiten Hauptperson, Jul, ist nicht weniger spektakulär als die Amandas: Er befindet sich mitten im Geschehen, als ein riesiges Beben den Alexanderplatz einstürzen lässt. Diese ersten beiden rasanten Kapitel lassen nicht nur ein Kopfkino der Extraklasse entstehen, (das ich auch wirklich gerne auf einer Leinwand betrachten würde) sondern den Leser auch einen ersten Blick in das Innere der Hauptfiguren erhaschen. Ein Blick, der die Grundlage für das spätere Verständnis der Figuren legt.

Im weiteren Verlauf der Geschichte werden sowohl Amandas als auch Juls Umgebung näher beleuchtet, was die Geschichte jedoch nicht im Geringsten an Fahrt verlieren lässt: Dämonenbeschwörungen, Enthüllungen, Suche nach Verborgenem und eine gemeinsame Mission von Engeln und Dämonen – Juls und Amandas Mission. Eine Mission, die beide nicht ganz freiwillig übernehmen. Außerdem eine Mission, bei der beide Teilnehmer eine gehörige Portion Misstrauen gegenüber dem anderen Partner pflegen. Engel und Dämonen, Schwarz und Weiß passen eben nicht wirklich zusammen. Andrea Bottlinger zeichnet ihre Figuren jedoch nicht in Schwarz-Weiß, sondern in Farbe. Gut und Böse bilden hier einen fließenden Übergang – was jedoch bei Weitem nicht zu einer Gutmalerei der Dämonen führt. Sie führt allerdings zur In-Fragestellung der Grundlagen unterschiedlicher Glaubensrichtungen und damit ist „Aeternum“ definitiv kein Buch für konservative Monoteisten.

Wer unvoreingenommen an das Buch herangeht, wird einige Überraschungen erleben. Denn auch wenn Andrea Bottlinger in „Aeternum“ klassische Elemente wie die Funken zwischen den Hauptfiguren und typische Dämonenbeschwörungen verwendet, gibt es einiges, was sie ganz neu angeht. So, wie die verschiedenen Fronten durch die beiden Hauptpersonen sowohl vor- als auch in Frage gestellt werden, muss auch der Leser im Verlauf der Geschichte einige vorgefasste Meinungen in Frage stellen.

„Aeternum“ bietet allerdings nicht nur Überraschungen, sondern auch einiges an Spannung. Andrea Bottlinger führt den gelungen Auftakt gekonnt fort und lässt vor dem inneren Auge des Lesers immer wieder leinwandgeeignete Bilder entstehen: Fliegende Zweikämpfe, Engel gegen Dämon; unterirdische und dunkle Gänge, in der jeder Schritt der letzte sein könnte; dramatische Szenen, die selbst einen Dämon bewegen können.

Mit „Aeternum“ hat die Autorin es geschafft, eine wirklich neue Idee zu Papier zu bringen. Die Figuren ihrer Geschichte entsprechen dabei keinesfalls einem neuen fantastischen Typus, aber die Grundlage ihrer Geschichte ist definitiv anders. In Verbindung mit dem bildträchtigen Schreibstil, der einem Drehbuchautor für Action-Filme Konkurrenz machen könnte, ist Andrea Bottlinger damit ein Fantasy-Action-Roman der Extraklasse gelungen.

Published in: on April 2, 2013 at 12:30 pm  Comments (2)  
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Unearthly – Heiliges Feuer von Cynthia Hand

unearthly02 Cynthia Hand
Unearhtly – Heiliges Feuer
Verlag: rororo
400 Seiten
ISBN-10: 3499256991
ISBN-13: 978-3499256998
9,99 €

Das Cover des Buches gefällt mir um einiges besser als das des ersten Bandes, Unearthly – Dunkle Flammen. Der Wald und die Frau auf dem Cover scheinen dieselben zu sein. Allerdings ist der Wald mittlerweile verschneit und die junge Frau trägt nun ein schneeweißes Kleid. Und damit wirkt das Cover deutlich engelhafter als das Vorangegangene.

Clara hat ihre Aufgabe als Engelsblut nicht erfüllt, aber sie konnte den Jungen ihrer Träume, Tucker, retten. Ihre Visionen deuten jedoch darauf hin, dass die Rettung nicht von Dauer war. Warum nur scheint sie die einzige zu sein, die sich Sorgen um Tucker macht? Warum gibt ihre Mutter ihr und ihrem Bruder gerade jetzt ein Engelsgeheimnis nach dem anderen Preis? Und welche Rolle spielt der Schwarzflügler, der die Nähe von Clara und ihrer Mutter sucht?

„Unearthly – Heiliges Feuer“ ist eine recht komplizierte Geschichte – auf der Gefühlsebene. Clara fühlt sich hin- und hergerissen zwischen Christian und Tucker. Sie liebt Tucker, verspürt aber gleichzeitig auch die Anziehungskraft zwischen Christian und ihr. Und im Gegensatz zu Tucker kann Christian Clara verstehen, denn er ist ein Engelsblut wie sie. Und auch in Claras Familie ist längst nicht alles so gut, wie es sein könnte. Ihr Bruder Jeffrey zeigt plötzlich einen dunklen Zug, die frühere Vertrautheit zwischen den Geschwistern ist gestört – und auch Claras Mutter verschweigt etwas. Visionen, Gefühle (hauptsächlich Traurigkeit) und Vermutungen dominieren die Geschichte und bestimmen die Richtung, in die Clara geht.

Gleichzeitig bekommt man als Leser ebenso wie Clara endlich ein größeres Gefühl davon, was es eigentlich bedeutet, ein Engelsblut zu sein. Dabei helfen sowohl Angelas Vermutungen als auch die Reihe von Enthüllungen die Clara, Jeffrey und Angela von Claras Mutter erwartet. Die Kombination lassen allerdings sowohl Clara Gedankengänge als auch die des Lesers das ein oder andere Mal in die falsche Richtung laufen.

Abgesehen von den Treffen mit dem Schwarzflüger aus dem letzten Band, Samjeeza, ist die Geschichte allerdings eher ruhig und eben traurig. Ein Zwischenspiel, das den Leser auf das Finale im nächsten Band vorbereiten soll. Allerdings ein Zwischenspiel, das es durchaus versteht, den Leser mitzureißen, mitfühlen zu lassen.

Mich hat die Geschichte damit genau so schnell in den Bann gezogen wie der erste Teil. Und das, obwohl einzig und allein Gefühle im Vordergrund stehen und keine klassischen Kämpfe gefochten werden – diesmal kann nicht einmal von einer realen Gefahr ausgegangen werden. Es sind Ahnungen und Traurigkeit, die die Geschichte dominieren, Gefühle, die den Leser langsam einhüllen und zu einem Teil der Geschichte werden lassen. Eine Geschichte, die mit den letzten Seiten des Buches noch längst nicht zu Ende ist, sondern nur ein weiterer Abschnitt aus Claras Geschichte erzählt hat. Ein Abschnitt, der definitiv Lust auf den Abschluss der Reihe, „Unearthly – Himmelsbrand“, macht.

Eine Leseprobe findet ihr hier.

Published in: on Februar 16, 2013 at 9:00 am  Kommentar verfassen  
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Unearthly – Dunkle Flammen von Cynthia Hand

Es hat zwar lange gedauert, bis ich angefangen habe, „Dunkle Flammen“ zu lesen – aber einmal gestartet habe ich es in einem Rutsch durchgelesen.

Cynthia Hand
Unearthly – Dunkle Flammen
Verlag: rororo
432 Seiten
ISBN-10: 3499256983
ISBN-13: 978-3499256981
9,99 €

Das Cover zeigt ein Mädchen in einem roten Ballkleid inmitten eines Waldes. In der Ferne schimmert der Wald leicht rötlich, wie bei einem Sonnenaufgang – oder einem Waldbrand. Das Gesicht des Mädchens bleibt verborgen, als Betrachter sieht man nur ihre Rückseite. – Mich erinnert das Cover an den Klappentext (die ersten Zeilen des Buches), trotzdem gefällt es mir nicht. Das Mädchen scheint einfach viel zu unwirklich.

Aber auch wenn das Cover mich nicht überzeugen konnte, die Geschichte hat mich sehr schnell in den Bann gezogen – und noch immer nicht daraus entlassen.

Clara ist sechzehn, als sie den Hinweis auf ihre erste Aufgabe in Form einer Vision bekommt. Jeder Engelsgeborene hat eine Aufgabe und obwohl Clara als Tochter einer Nephilim nur ein Viertelengel ist, bekommt auch sie eine zugewiesen. Clara hofft darauf, ein Schutzengel zu werden – und zumindest zu Anfang scheint ihre Vision auch genau diesem Wunsch zu entsprechen. Ihre Vision führt sie jedoch von Kalifornien nach Montana. Nach Wyoming, denn dort wartet der Junge aus ihrer Vision auf sie.

Schon die ersten Zeilen der Geschichte haben mich mitgerissen. Claras Vision wirkte fast real – und gewinnen durch die ständigen Wiederholungen auch für den Leser schnell an Bedeutung. Das Verhalten von Claras Mutter verstärkt diese noch – die Aufgabe muss ziemlich wichtig sein, wenn deswegen die ganze Familie Hals über Kopf umzieht. Claras Bruder Jeffrey ist da nicht so enthusiastisch wie Claras Mutter. Seine Trotzreaktionen sind mehr als nachvollziehbar – und irgendwie süß. Zum Glück fängt er sich in Wyoming ziemlich schnell, wäre auch schade, wenn sich Clara und er das ganze Buch über streiten würden. Für Geschwister kommen sie wirklich gut miteinander klar.

Claras Vision und der darauf folgende Umzug sind jedoch erst der Anfang. Stück für Stück enthüllt sich dem Leser mehr über die Nephilim – auch durch das ziemlich überraschende Auftauchen eines weiteren Engelsgeborenen in Claras Alter. Von ihrer Mutter in ziemlicher Unwissenheit gehalten (selbstverständlich zu ihrem eigenen Schutz) entdeckt Clara bei plötzlichen engelhaften Ausbrüchen wie strahlendem Haar oder zusammen mit dem anderen Engelsblut mehr über ihre Fähigkeiten und die Welt, zu der sie gehört. Aber Clara ist nicht nur ein Engelsblut, sondern auch ein junges Mädchen. Ihre erste Begegnung mit dem Jungen aus ihrer Vision, Christian, läuft nicht wie geplant, sie sinkt ihm, sehr zum Amüsement ihres Bruders, buchstäblich in die Arme – ohnmächtig. Und nach der ersten Begegnung ist es nicht nur ihre Vision, die sie zu ihm hinzieht.

Es ist jedoch nicht Christian, der sie über den langen Sommer hinweg davon abhält, in Langeweile und Trübsal zu versinken, sondern Tucker, der Bruder ihrer schnell gefundenen neuen besten Freundin. Tucker ist es, der sie küsst – und Tucker ist es, der nicht nur ihre Augen zum Leuchten bringt. Clara muss sich entscheiden zwischen einer möglichen Liebe und ihrer Aufgabe als Engelsblut. Keine leichte Entscheidung, die, nachdem sie getroffen wurde, einige Überraschungen birgt – sowohl für Clara als auch für den Leser. Die Auswirkungen sind nicht überschaubar. Denn das Ende von „Dunkle Flammen“ ist erst der Anfang – und wenn die im Oktober erscheinende Fortsetzung „Heiliges Feuer“ die Vorlage so weiterführt, haben wir noch einige spannende Lesestunden vor uns. Ich werde sie mir bestimmt nicht entgehen lassen.

Neugierig geworden? Eine Leseprobe findet ihr hier.

Published in: on August 11, 2012 at 8:00 am  Comments (1)  
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Damian – Die Stadt der gefallenen Engel von Rainer Wekwerth

Rainer Wekwerth
Damian – Die Stadt der gefallenen Engel
Verlag: Arena
418 Seiten
ISBN-10: 3401065130
ISBN-13: 978-3401065137
16,95 €

Das Cover zu Damian ist mehr als nur interessant. Von dem im Cover mittig gelegenen Titel des Buches ausgehend scheint das Cover sich fast zu spiegeln. Blaue Engelsflüge umgeben den Titel und sowohl an der oberen als auch der unteren Seite befindet sich die Silhouette einer Stadt. An der Unterseite steht diese allerdings verkehrtherum. Durch die Mitte des Covers, hinter dem Titel, fließt ein Fluss, vermutlich die Spree – schließlich spielt der Großteil des Buches in Berlin.

Um die plötzliche Trennung von ihrem Freund Ben zu überwinden verbringt Lara die Ferien bei ihren Großeltern in Berlin. Hier will sie wieder auf andere Gedanken kommen – und mit Sicherheit keine neue Beziehung anfangen. Ein Entschluss, den sie zu überdenken beginnt, als der attraktive Damian sie in einem Park vor einer versuchten Vergewaltigung rettet. Denn nach dieser heldenreichen Tat geht Damian Lara nicht mehr aus dem Kopf.

Doch Damian ist längst nicht so heldenhaft, wie Lara vermutet. Und hinter der plötzlichen Aufregung ihrer Mutter steht weit mehr als die Besorgnis darum, wie ernst es einem jungen Studenten mit ihrer Tochter sein kann.

Was mir seit dem Anfang des Buches im Kopf herumspukt ist der Ort, in dem Lara mit ihrer Mutter wohnt, Rottenbach, der laut dem Buch in der Nähe von Stuttgart liegt. Laras Aussage „Das Kaff kennt niemand.“ ist ziemlich treffend – laut Google gibt es den Ort noch nicht einmal, was ich ziemlich schade finde.

Aber zumindest der Hauptschauplatz der Geschichte, Berlin, ist ziemlich real – und auch die Szenekneipe „Last Cathedral“, in die Damian Lara ausführt, gibt es tatsächlich.

Abgesehen von der meiner Meinung nach kleinen Ungereimtheit um Laras Heimatort, die mich das ganze Buch über nicht losgelassen hat, hat mich die Geschichte ziemlich gefesselt. Laras Liebeskummer war für mich völlig nachvollziehbar – und ihre Großeltern fand ich sofort ziemlich sympathisch. Wie Lara habe ich von Anfang an mitgerätselt, was ihre Mutter von ihren Großeltern entfremdet hat – mit dem tatsächlichen Grund hätte ich allerdings, ebenso wie Lara, nie gerechnet.

Dass Lara anders ist, merkt man als Leser jedoch deutlich schneller als sie selbst. Das, was sie für Tag(alp)träume hält, entspricht nämlich der Wahrheit – denn Lara hat die Gabe, hinter die Kulisse mancher Wesen zu schauen. Und die feurigen Auswirkungen ihrer Wut sind auch keine Zufälle. Es ist allerdings verständlich, dass sie diese Anzeichen nicht wahr nimmt – sie hat bei weitem genug anderes, über das sie nachdenken kann.

Dass Damians Absichten nicht gut sein können, ist dem Leser schon relativ früh klar. Sein Umgang – welche rechtschaffene Person gibt sich schon mit Dämonen ab – macht das ziemlich deutlich. Die tatsache, dass Daiman anfängt, seinen Auftrag zu hinterfragen und seine langsam entstehenden Gefühle Lara gegeüber lassen den Leser jedoch hoffen – auch wenn zumindest Damians Meinung nach jede Hoffnung zu spät ist.

Mit dem Ende des Buches kommt die Aufklärung, aber auch der Tod für einige der guten Figuren. Und auch wenn Lara überlebt und die Geheimnisse aufgeklärt sind, als glücklich kann man das Ende leider nicht bezeichnen, „Happy End“-Freund bleiben mal wieder auf der Strecke.

Nichtdestotrotz ist die Geschichte wirklich gut. Trotz der zum Teil klischeehaften Figuren ist die Geschichte nicht im geringsten vorhersehbar und bietet einiges an Spannung und Überraschungen. Und wer weiß, vielleicht bringt der zweite Band ein glücklicheres Ende – ich habe ihn vorsorglich gleich mal auf meine Wunschliste gesetzt.

Reinlesen könnt ihr hier.

Published in: on Juni 3, 2012 at 2:00 pm  Kommentar verfassen  
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Engel der Nacht von Becca Fitzpatrick

Mir ist gerade aufgefallen, dass Preis und Seitenzahl bei „Engel der Nacht“ und „Verflucht“ absolut gleich sind … ob das etwas zu bedeuten hat? 😉

Becca Fitzpatrick
Engel der Nacht
Verlag: Page & Turner
384 Seiten
ISBN-10: 3442203732
ISBN-13: 978-3442203734
16,99 €

Das Cover des Buches zeigt einen Federn verlierenden Engel umgeben von Wolken. Aus der oberen rechten Ecke des Covers scheint ein Lichtstrahl auf den Engel, der untere Teil des Covers ist von dunklen Wolken durchzogen. Erfreulicherweise wieder mal ein Cover mit eindeutigem Bezug zum Buch :-).

Dank der „genialen“ Idee ihres Biologielehrers, die Sitzordnung im Kurs zu verändern, sitzt Nora nicht mehr neben ihrer besten Freudin Vee, sondern neben dem neuen Jungen in ihrer Klasse: Patch.

Dieser scheint beunruhigend viel über sie zu wissen, gibt selber über sich aber nichts preis. Das ist ein Problem, denn die Aufgabe ihres Biologielehrers lautet, eine Hausaufgabe über den neuen Sitzpartner zu verfassen.

Trotz der anfänglichen Startschwierigkeiten kommen sich die beiden näher und Nora erfährt langsam mehr über ihn. Aber wer ist Patch wirklich? Kann Nora ihm trauen? Warum warnt die neue Schulpsychologin Nora vor näheren Kontakt mit Patch?

Eine Geschichte, die ziemlich klassisch daherkommt. Ein Mädchen, das sich in einen dunklen, geheimnisvollen Typen verliebt. Dazu eine Prise Gefahr und ein Schuss emotionale Verwicklungen und fertig ist die Geschichte.

Ganz so vorhersehbar und klischeehaft wie es klingt verläuft der Handlungsstrang allerdings nicht. Auch als Leser tappt man zeitweise im Dunklen. Die Jungen in Nora und Vees Umgebung, zum einen Patch, zum anderen der neue Schüler Eliott und sein Freund Jules, bleiben lange undurchsichtig. Die Hintergründe für die Geschehnisse sind unklar. Genau wie die Identität des geheimnisvollen Unbekannten, der Nora seit einiger Zeit verfolgt und bedroht.

Erst gegen Ende – ein Ende, das dann wieder eher klischeebehaftet ist – erfährt man die Hintergründe hinter dem Geschehen, auch wenn sich damit nicht alle Handlungstränge auflösen. Diese klären sich dann vermutlich im Nachfolgeband „Bis das Feuer die Nacht erhellt“.

Alles in allem ist die Geschichte ganz gut, aber nichts Besonderes. Ein Buch, das man lesen kann (es hat durchaus ihren Unterhaltungswert), aber nicht muss (in dem Fall verpasst man nicht allzu viel).

Eine Leseprobe findet ihr hier.

Published in: on November 9, 2011 at 7:33 pm  Comments (2)  
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Nephilim von Gesa Schwartz

Gesa Schwartz
Nephilim
Verlag: Egmont Lyx
602 Seiten
ISBN-10: 3802584570
ISBN-13: 978-3802584572
12,99 €

Das Cover des Buches zeigt einen Jungen mit Flügeln, inmitten von einigen Trümmern. Der Mond scheint hell und erleuchtet die umliegenden Häuser. Ein Cover, dass durchaus die Blicke auf sich zu ziehen vermag.

Das Buch selbst beginnt spannend: Ein Kampf zwischen zwei nichtmenschlichen Wesen in den Gassen von Rom. Ein Kampf um einen Jungen, der eine will ihn schützen, der andere will ihn finden.
Der Junge, um den gekämpft wird, weiß von all‘ dem nichts. Aber eh‘ er sich versieht befindet er sich mitten in einem Kampf, ganz ähnlich dem zu Beginn des Buches. Denn der Junge ist ein Nephilim, aber nicht nur das: Er ist der „Sohn des Teufel“ – ein Nephilim mit der Macht, den Teufel aus der Hölle zu befreien und erneut auf die Welt loszulassen.

Mit dem ersten Kapitel zieht Gesa Schwartz den Leser schnell in den Bann. Man befindet sich plötzlich mitten in einem Kampf zwischen zwei Wesen, von denen man nichts weiß außer ihre Namen. Ein Kampf mit tödlichem Ausgang.
Dann wechselt die Szenerie zu einem Jungen, Nando, der nicht weiter besonders scheint: Gutherzig, aber arm. Ein Geburtstagskind, das selbst an seinem Gebursttag Sonderschichten machen darf. Der Alltag dieses Jungen wird jedoch jäh auf den Kopf gestellt. Er erfährt von einer Welt, die die meisten Menschen nicht zu sehen bekommen – und er erfährt, dass er ein Teil dieser Welt ist. Eine Welt, die ihm jedoch äußerst feindlich gesinnt ist. Ihm zu Seite steht ein Engel, Antonio, der ihm nicht nur Mentor, sondern auch Freund ist. – Dieser Teil der Geschichte, die Einführung in die Welt von Engeln, Dämonen und Nephilim, die Ausbildung des jungen Nephilim und die Abneigung seinesgleichen gehen ihn – er ist schließlich der Sohn des Teufels – wirkten auf mich eher vorhersehbar. Ich würde nicht so weit gehen, diesen Part des Buches als langweilig zu bezeichnen, die Spannung aus dem ersten Teil ist jedoch wieder verloren gegangen.
Das ändert sich in der zweiten Hälfte des Buches. Die Geschichte nimmt an Fahrt auf und auch, wenn auch hier noch einige Klischees bedient werden – zum Beispiel das des eifersüchtigen Verräters – bekommt die Geschichte ihren ganz persönlichen Charme.

Die Figuren entwickeln sich weiter, weniger die Hauptperson als viel mehr die Neben- und Randfiguren aus der Stadt der Nephilim. Die Kämpfe zwischen Engeln, Dämonen und Nephilim führen zu unerwarteten Situationen. Ab hier hat mir das Lesen wieder Spass gemacht. Die Spannung aus dem ersten Kapitel wird langsam wieder erreicht und dann sogar übertroffen.

Mit dem Ende des Buches ist dann die erste Schlacht geschlagen, der Held jedoch hat seine Bestimmung gerade erst angenommen. Der richtige Kampf steht erst noch bevor. Ein Kampf, der in den weiteren Bänden von den „Chroniken der Schattenwelt“ fortgeführt werden wird. Aber bis dahin wird wohl noch einige Zeit vergehen – von dem nächsten Band ist weder Titel noch Erscheinungstermin bekannt.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich das Buch empfehlen soll. Die zweite Hälfte des Buches kann ich ohne Bedenken empfehlen, der Leser sollte zu Beginn allerdings etwas Geduld mit dem Buch haben – es wird noch spannender – oder noch nicht ganz so viele Fantasyromane gelesen haben, denn dann sind bestimmte Teile der Geschichte vielleicht nicht ganz so vorhersehbar. Alles in allem ist das Buch aber durchaus lesenswert. Und nach dem neugierig machenden Ende würde ich auch einen weiteren Band aus der Reihe nicht verschmähen.

Reinlesen könnt ihr hier.

Published in: on Oktober 21, 2011 at 8:09 pm  Comments (1)  
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Im Namen der Engel von Mary Stanton

„Im Namen der Engel“ ist der erste Band der Reihe um die Anwältin Bree Winston.

Mary Stanton
Im Namen der Engel
Piper
384 Seiten, Taschenbuch
ISBN-10: 3492267238
ISBN-13: 978-3492267236
EUR 8,95

Auch das Cover dieses Buches zeigt eine Frau (irgendwie habe ich das Gefühl, dass die aktuellen Fantasy-Cover nicht ohne Frauengesicht auskommen). Diesmal vor einem dunklen Friedhof. Über das ganze Cover verteilt finden sich außerdem einige Lichtpunkte – vielleicht Geister?

Nach dem Tod ihres Onkels erbt Bree Winston die Kanzelei (und die Mandanten) ihres Onkels. Da ein Feuer sein Büroräume zerstört hat, muss sie sich allerdings bis zur Instandsetzung anderweitig nach einem Büroraum umschauen. Fündig wird sie in einem Gebäude direkt neben dem einzigen Friedhof in Georgia, auf dem nur Mörder begraben sind. – Die Miete ist jedoch günstig und die Vermieterin sehr sympathisch. Bree mietet die Räume an.

Gleichzeitig mit dem Erwerb von Möbeln für ihr neues Büro findet sie auch Mitstreiter, die ihr bei ihrem ersten Fall helfen, der Aufklärung des Todes von Immobilienhai Benjamin Skinner. Dieser wurde ihr sowohl telefonisch vom Toten als auch von seiner noch quicklebendigen Partnerin angetragen. Diese möchte so verhindern, dass er sie weiter heimsucht.

Die Idee hinter der Geschichte ist richtig gut: Eine Anwältin, die die Verstorbenen im himmlischen Gerichtshof vertritt und dafür erst die irdischen Verwicklungen aufklären muss. Da es sich um überirdische Fälle handelt werden ihr dafür selbstverständlich himmlische Gefährten zur Seite gestellt.

Denoch hat es die Geschichte nicht geschafft, mich in ihren Bann zu ziehen. Mir persönlich war sie zu langatmig, zu langsam – es fehlte einfach der Schwung.

Die Figuren an sich sind allerdings durchaus sympathisch (mir gefiel Brees Hund Sascha am Besten). Für himmlische Mitstreiter waren jedoch gerade Brees Mitarbeiter etwas zu gewöhnlich – es sind immerhin Engel! Richtig überirdisch wirkt nur der „Privatdetektiv“ Gabriel Striker (ebenfalls einer ihrer himmlischen Helfer), der ihr durchaus aus der einen oder anderen brenzligen Situation helfen kann.

Alles in allem eine nette Abwechslung – aber mehr auch nicht. Das Buch ist trotz der fantastischen Elemente, wie Geister und Engel, nicht mehr als ein ganz normaler Krimi – und damit liegt es eindeutig nicht auf meiner Wellenlänge. Vielleicht kann ihm der ein oder andere Krimifan jedoch etwas mehr abgewinnen.

Eine Leseprobe findet ihr hier.

Published in: on Juli 31, 2011 at 6:42 pm  Comments (1)  
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Engelsnacht von Lauren Kate

Das Wochenende ist beendet, das Buch auch 😉

Was man im Vorhinein zu dem Buch sagen sollte, ist, dass es der Auftakt einer neuen Fantasyserie ist, eine Tatsache, die der Verlag offensichtlich vergessen hat zu erwähnen…

Lauren Kate
Engelsnacht
Verlag: cbt
445 Seiten , Hardcover
ISBN-10: 3570160637
ISBN-13: 978-3570160633
17,99

Das Cover des Buches lädt auf jeden Fall zum reinlesen ein. Ein düsteres Bild. Ein trauriges Mädchen allein im finsteren Wald. Ich finde es sehr passend.

Das Buch erzählt die Geschichte von Luce. Nach einem mysteriösen Feuer, dessen Ursache in ihr vermutet wird, wird Luce auf ein Internat für „besondere“ Fälle geschickt – ein Internat für Jugendliche die im Konflikt mit dem Gesetz standen.

Das Internat ist streng reglementiert, keine Handys, keine Waffen und Unterricht der einfach zum Gähnen ist. Aber trotz allem findet Luce schnell eine Freundin, Penny, die Tochter des ehemaligen Gärtners – eine ganz normale Jugendliche. Gemeinsam versuchen sie mehr über den geheimnisvollen Daniel Grigori zu erfahren, der Luce mal ermuntert, mal die kalte Schulter zeigt, bei Gefahren jedoch immer zugegen ist, um ihr beizustehen.

Hin- und Hergerissen zwischen dem mysteriösen Daniel und dem gutaussehende Cam, der keinen Hehl aus seinem Interesse an Luce macht, kommen Luce und Penny einen Geheimnis auf die Spur, das so düster wie gefährlich ist…

Lauren Kate erzählt die Geschichte aus Luces Sicht. Es ist leicht sich in Luce hineinversetzen, trotzdem bleibt für den Leser einiges im Dunklen, das nur nach und nach ans Licht gerückt wird. Gemeinsam mit Luce und Penny kommt der Leser hinter Daniels Geheimnis.

Die Geschichte an sich wechselt immer wieder zwischen dem normalen Internatsalltag und etwas dunklen und geheimnisvollen, das nicht nur Daniel, sondern auch Luce umgibt. Wie weit auch die übrigen Internatsbewohner und -angestellte in die Sache verstrickt sind kommt dabei nur ganz langsam zum Vorschein. Und wem man wirklich trauen kann erfährt der Leser noch nicht mal gegen Ende des Buches.

Alles in allem ein düstererer Fantasy-Roman bei dem bis über den Schluss hinaus einiges offen bleibt. Den Lesern, denen ein offenes Ende nichts ausmacht und die, die auf der Suche nach einer neuen spannenden Serie sind, sind mit dem Buch sehr gut bedient. Für alle anderen bietet es ein paar abwechslungsreiche Lesestunden und viele offene Fragen.

Published in: on August 16, 2010 at 8:21 pm  Kommentar verfassen  
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