Persephones Erbe von Angelika Monkberg

Angelika Monkberg
Persephones Erbe
Verlag: Elysion-Books
208 Seiten
ISBN-10: 3942602253
ISBN-13: 978-3942602259
12,90 €

Das Cover zeigt den nackten Oberkörper einer jungen Frau, über den sich verschiedene Zeichen ziehen und sogar aus ihrem Körper heraus als helles Licht nach außen dringen. Abgesehen vom Körper der Frau ist das Cover dunkel, die Umgebung lässt sich höchsten erahnen. Ein Cover, das dem Betrachter den erotischen Inhalt des Buches erahnen lässt – aber nicht viel über den Rest der Geschichte verrät.

Auch nachdem Katinka – Kati – ihren Magister in Kunst erreicht hat, springt sie von einem Nebenjob zum anderen. Trotz abgeschlossenen Studiums schwimmt sie nicht gerade in Geld. Und auch in ihrem Liebesleben herrscht totale Flaute. Ihre Alpträume und die Stimmen, die sie gerade in Tunneln häufig vernimmt, machen das Leben mit ihr auch nicht gerade einfach.

Das Jobangebot des Baufirmeninhabers Armin Landgraf kommt ihr da gerade recht – ebenso wie der Firmeninhaber an sich. Mit dem, was sie bei der Analyse eines exklusiven Hotels und deren „Wellnesslandschaft“ erwartet, hat sie jedoch nicht im Geringsten gerechnet.

„Persephones Erbe“ ist ein mystisch-fantastisch angehauchter Erotikroman, der den Leser allerdings langsam an das Geschehen heranführt. Die Geschichte beginnt nicht mit erotischen Gedanken (oder Szenen) sondern mit einer fast normalen Zugfahrt. Wären da nicht die Stimmen, die Katinka während der Tunnelfahrt hört, wäre es eine normale Zugfahrt, eine Zugfahrt zu einem Bewerbungsgespräch. Während der Fahrt – und dem späteren Fußweg zu Katis Bewerbungsgespräch – stellt Angelika Monkberg dem Leser auch die Welt vor, in dem die Geschichte spielt. Eine Welt wie die unsere, nur das Götter & Hexerei hier ein Bestandteil der Welt sind.

Mit dem Beginn des Bewerbungsgespräches kommt dann auch die Erotik ins Spiel. Erst durch die gegenseitige Anziehungskraft zwischen Kati und ihrem zukünftigen Boss, später durch den ziemlich lüsternen und auch etwas unheimlichen potentiellen Auftraggeber, den Katinka durch die Wahl ihres Kleidungsstückes schon mal positiv beeinflussen soll.

Mit dem Eintreffen in dem Hotel, das Kati und Armin für ihren Auftraggeber in Augenschein nehmen sollen, geht es jedoch richtig zur Sache: Nicht nur die Gäste des Hotels sind auf der Suche nach sexueller Entspannung, in der Wellness-Landschaft des Hotels wimmelt es von Nymphen und Satyren. Gestalten, die nicht gerade für ihre Prüderie bekannt sind und so nicht nur die eher zurückhaltende Kati regelmäßig schockieren, sondern auch den unbedarften Leser. Der Umgang mit den mythischen Wesen ist jedoch bei Weitem nicht ungefährlich, auch wenn es auf den ersten Blick so wirkt.

In den Katakomben jenseits der Wellnesslandschaft findet Kati dann die Ursache für das sie ständig begleitende Flüstern heraus – und begegnet dort nicht nur einmal dem Herrn der Unterwelt. Meiner Meinung nach sind es ungewöhnliche Begegnungen, auch wenn die Folgen dieser Begegnungen durchaus zu seiner mythischen Gestalt passen – und den Bogen zum Titel des Buches ziehen.

Das Auftauchen von Armins Exfrau, später auch das ihres Auftraggebers, in dem Hotel verkomplizieren nicht nur die langsam entstehende Beziehung zwischen Armin und Kati, sondern auch die Geschichte an sich – für mich war die Anwesenheit der zwei ein echter Störfaktor. Auch ohne die zwei ist die Beziehung zwischen den beiden wirklich unsicheren Hauptpersonen kompliziert genug. Und ohne die durch sie hinzukommenden Krimi-Elemente hätte man die Geschichte sicherlich zu einem mindestens ebenso guten Schluss führen können. Schließlich entdeckt Kati die Grundlagen zur Meisterung ihrer mystischen Gabe ebenso wie ihre Liebe bereits in den Katakomben. Die wichtigen Aspekte des Endes hätte man sicher auch so in die Geschichte einfließen lassen können, auch ohne die kriminalistischen Elemente ist es ungewöhnlich genug.

Satyre und Nymphen in „Wellnessgrotten“, das sagt eigentlich schon genug über den erotischen Anteil des Buches aus, auch wenn man die langsame Herangehensweise hervorheben muss. Plot und Erotik sind allerdings so eng verwoben, dass man das eine nicht ohne das andere haben kann – Erotikanteile überlesen geht hier definitiv nicht. Wer damit nicht leben kann, sollte die Finger von dem Buch lassen. Andere können sich an der gelungenen Einbettung eben dieser in eine mythisch angehauchte Welt erfreuen.

Eine Leseprobe findet ihr hier.

Published in: on November 11, 2012 at 9:00 am  Kommentar verfassen  
Tags: , ,

Alphawolf von Sandra Henke

„Alphawolf“ ist der erste Teil der Alpha-Reihe von Sandra Henke.

Sandra Henke
Alphawolf
Verlag: Ubooks
288 Seiten
ISBN-10: 386608126X
ISBN-13: 978-3866081260

Das Cover des Buches zeigt eine junge Frau, die nichts weiter als Blätter zu tragen scheint, an der Seite eines weißen Wolfes. Obwohl die Frau den Wolf streichelt schauen sich die beiden nicht an, sondern blicken in völlig entgegengesetzte Richtungen. Ein interessantes Cover, dass den Leser allerdings nicht wirklich auf den ziemlich hohen Erotikanteil im Buch vorbereitet.

Als Angestellte von Wildprotection werden die Halbindianerin Tala und ihr Kollege Walter angerufen, als ein Rudel Wölfe das Labor eines Krankenhauses verwüstet. Ihre Aufgabe ist es, die vermutlich völlig verängstigten Tiere zurück in die Wildnis zu bringen.

Die Wölfe verhalten sich jedoch nicht im Geringsten wie von ihnen erwartet und als eines der Tiere auf der Flucht die Gestalt eines Mischwesens anzunehmen scheint, glaubt Tala ihren Augen nicht zu trauen. Der verletzte Wolf, den sie zur Versorgung mit nach Hause bringt entpuppt sich jedoch als schlaksiger Jugendlicher – und sein Rudel ist weder von dem Wissen, das Tala nun hat, noch von der Tatsache, dass das Wesen, das sie verfolgen, dank ihrer Einmischung entkommen konnte, begeistert. Als Schadenersatz fordert der Rudelführer Claw vorerst nur ihren Einsatz beim Auffinden des Wesens. Ein Einsatz, der weitaus gefährlicher ist, als er es zu sein scheint.

Ich bin bei „Alphawolf“ von Romantasy ausgegangen und war dementsprechend überrascht von dem großen Anteil den die ziemlich detailliert beschriebenen Erotik im Buch einnahm. Als es dann auch noch zu „tierischem“ Sex kam, war mir das definitiv zu viel des Guten.

Wenn man davon jedoch absieht (oder es überliest) ist die Geschichte durchaus durchdacht, also keinesfalls ein Erotikroman, bei dem Story und Figuren völlig in Vergessenheit geraten. Tala ist zumindest mir sofort sympathisch gewesen und mit dem Wissen und Claws Hintergrundgeschichte, die sich im Verlauf der Geschichte sowohl Tala als auch dem Leser Stück für Stück enthüllt, hat auch Claw meine Sympathie erringen können. Und auch die Nebenfiguren haben ihre eigene Geschichte und zumindest zwei der Rudelmitglieder, der junge, schlaksige Rufus und der schon etwas ältere und betagte Lupus schleichen sich dem Leser langsam ins Herz.

Bei weiteren Figuren, wie zum Beispiel Talas Freund aus Kindheitstagen, der hier nicht zu viel mehr als eine Eifersuchtsszene taugt und dem vom Pfad abgekommenen Werwolf Dante, der nun zwischen zwei Welten feststeckt und langsam immer mehr zum Monster wird, hätte ich mir allerdings etwas mehr Tiefe gewünscht. Mit der steten Suche nach ihm und den Versuch, ihn aufzuhalten zieht sich zwar der rote Faden durch die komplette Geschichte, wird aber durch die detaillierte Beschreibung der körperlichen Anziehungskraft zwischen Claw und Tala und der übermäßig detaillierten Beschreibung der Auswirkungen doch ziemlich stark in den Hintergrund gerückt.

Der Schwerpunkt von „Alphawolf“ liegt damit deutlich auf der Erotikkomponente und die Art der Umsetzung mit der „tierischen“ Komponente und dem doch eher härteren Sex ist sicherlich nicht jedermanns Sache (meine auf jeden Fall nicht). Wer Fantasy mit einem kleinen Schuss Erotik oder eben Romantasy sucht ist damit mit „Alphawolf“ definitiv falsch bedient.

Wer dennoch mal hineinstöbern möchte, kann hier in die Neuauflage von Heyne reinlesen.

Published in: on Oktober 21, 2012 at 9:00 am  Kommentar verfassen  
Tags: , , ,

Wolf Diaries – Gezähmt von G. A. Aiken

G. A. Aiken
Wolf Diaries – Gezähmt
Verlag: Piper
304 Seiten
ISBN-10: 349226834X
ISBN-13: 978-3492268349
9,99 €

Das Cover des Buches gefällt mir. Besonders der Wolf auf dem Titel der Reihe ist echt gut gelungen. Das restliche Cover wird von einem küssenden Pärchen eingenommen – was einen potentiellen Leser schnell an einen Liebesroman denken lässt.

Nach dem gewaltsamen Tod ihrer Eltern, der auch Sara schwer gezeichnet hat – eine Narbe im Gesicht und starke Schmerzen im Bein, die sie stets hinken lassen – wurde Sara von ihrer eigenbrötlerischen Großmutter in einer texanischen Kleinstadt aufgezogen. Nach dem Tod der Großmutter wurde sie von Marrec, dem Besitzer des örtlichen Motorradladens und der Werkstatt, unter die Fittiche genommen. Für Marrec ist Sara fast eine Tochter – umso merkwürdiger ist es, dass er die Avancen eines Motorradgangers – Zack – Sara gegenüber so befürwortet.

Aber auch wenn sowohl Sara als auch ihre beiden Freundinnen Mikki und Angelina misstrauisch sind, wollen sie sich das von der Motorradgang organisierte Rave nicht entgehen lassen.

Der Klappentext des Buches passt – abgesehen von den dahinter stehenden Anspielungen – nicht ganz zu dem Inhalt des Buches. Aber letztendlich ist es auch nicht der Inhalt, der im Vordergrund der Geschichte steht. Im Gegensatz zu der Drachen-Reihe von G. A. Aiken, bei der die Leidenschaft der Hauptpersonen zueinander die Geschichte ergänzt, steht sie hier im Vordergrund und rückt den Plot ziemlich weit nach hinten.

Der Plot als solches ist gut. Und bei den ständigen Streits zwischen Angelina und Mikki und Saras festgefahrener Idee mit den Gestaltwandlerkaninchen (oder einfach nur die Lust, ihren Wolf damit zu reizen) kommt G. A. Aikens Humor, der mir schon in ihrer Drachenreihe gut gefallen hat, wieder durch. Er kann sich allerdings nicht halten, der nächste Gedanke an (um es harmlos auszudrücken) eine Liebelei drängt ihn schnell wieder zurück.

Mit den Personen, seien es nun Haupt- oder Nebencharaktere, ist es ähnlich. Sie haben definitiv Potential, dies wird allerdings nur bei Sara annähernd genutzt. Selbst Saras Gegenpart Zack bleibt blass, als Leser erfährt man quasi gar nichts über ihn – nur seine körperlichen Vorzüge werden ausführlich erörtert.

Damit ist „Wolf Diaries“ eher Fantasy-Erotik als Romantasy. Für Liebhaber dergleichen sicherlich ein wahres Schmankerl – mir sind nicht viele erotische Fantasyromane bekannt – für mich war es leider zu viel des Guten. Und damit wird es wohl mein einziger Ausflug zu G. A. Aikens Wolfgestaltwandler-Reihe bleiben – den Lesern, denen es ähnlich ging, kann ich nur empfehlen, es mal mit ihrer Drachenreihe zu versuchen (meine Rezension zu Band 1 findet ihr hier).

Published in: on Mai 20, 2012 at 1:40 pm  Kommentar verfassen  
Tags: , , ,