Besinnliche Weihnachtszeit

Morgen beginnt nun „offiziell“ die Adventszeit (auch wenn die Läden sich gefühlt schon seit Monaten in Weihnachtsstimmung befinden). Eine eher ruhige Zeit, die man (wenn man Zeit dafür hat – eigentlich sollte man sie sich nehmen) bei Kerzenschein, Weihnachtsliedern, selbst gemachten Plätzchen und dem ein oder anderen guten (Weihnachts-)Buch verbringen sollte.

Bei mir ist es dieses Jahr mit der Zeit etwas knapp. Und damit die Weihnachtszeit nicht zurückstehen muss, werde ich im Dezember mit dem Bloggen etwas kürzer treten. Ganz los werdet ihr mich allerdings nicht, einmal die Woche sollte ich schon zum Bloggen kommen.

Und damit euch in der Zeit nicht der Lesestoff ausgeht, habe ich euch hier eine kleine Auswahl von fantastisch weihnachtlichen oder winterlichen Büchern aus meinem Rezensionspool zusammengesucht.

Winterliche Fantasy
Der Spiegel von Feuer und Eis
Der Kuss des Kjer (noch ohne Rezension, vielleicht gibt es eine nach einem Re-Read in diesem Winter)
Frostblüte

Märchenhaft
Hör mein Lied (mein absoluter Favorit in dieser Kategorie)
Winterwelt
Ice – Hüter des Nordens

Romantisch (und ein wenig fantastisch)
Ein Highlander zu Weihnachten

Schokoladig (und vielleicht wegen der ganzen Pralinen auch ein kleines bisschen vorweihnachtlich)
Meleons magische Schokoladen

Und der Weihnachtsklassiker schlechthin (zumindest, wenn man der Anzahl an Wiederholung der Verfilmung um Weihnachten Glauben schenkt)
Das letzte Einhorn

Für Leute mit wenig Lesezeit gibt es außerdem noch eine Kurzgeschichte
Zwei Seelen

und zwei Anthologien, einmal weihnachtlich (zumindest ein wenig)
Werwölfe zu Weihnachten

und einmal winterlich fantastisch
Stille Nacht.

Published in: on November 30, 2013 at 9:00 am  Comments (5)  
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Frostblüte von Zoë Marriott

frostbluete Zoë Marriott
Frostblüte
Verlag: Carlsen
464 Seiten
Taschenbuch
ISBN-10: 3551312702
ISBN-13: 978-3551312709
14,99 €

Das Cover von „Frostblüte“ ist eines der Bilder, die dem Betrachter zwei verschiedene Bilder zeigt. Bilder, die man, einmal entdeckt, nicht mehr von einander trennen kann. Das erste Bild, dass mir ins Auge fiel, war das eines Mädchens, das durch eine verschneite Scheibe blickt – nicht gerade sehr fantastisch. Das zweite Bild wird durch diesen Fensterauschnitt gebildet: Ein Wolf, der durch eine verschneite Landschaft läuft. Erstmal entdeckt, bilden beide Bilder zusammen ein absolut passendes Bild der Geschichte – es ist eben nur ziemlich gut versteckt.

Seit dem Tag ihrer Geburt ist Frost anders – und das nicht nur wegen des Mals in Form einer Frostblüte, das ihre Wange ziert. In ihrem Inneren haust eine Bestie – und wenn Frost in Gefahr gerät, tritt diese Bestie zu Tage. Und auch wenn sie Frost aus so mancher üblen Situation gerettet hat – als vaterloses Mädchen hatte sie es nie leicht – bedeutet es doch immer daselbe für sie: Flucht. Seit dem Tod ihrer Mutter ist sie allein und einzig die Hoffnung auf Beistand durch die Feuergöttin ist es, die sie nun noch voran treibt. Das Aufeinandertreffen mit den Bergwächtern in den Bergen von Ruan zeigt ihr jedoch noch eine andere Möglichkeit. Die Entscheidung jedoch liegt allein bei Frost.

Die Heldin der Geschichte, Frost, ist siebzehn. Ihr bisheriges, nicht gerade erfreulich verlaufenes Leben lässt sie jedoch weit älter wirken. Es ist ein Wunder, dass sie trotzdem ist, wie sie ist. Ohne zu Fragen steht sie anderen bei – und steckt dabei sogar ihre eigenen Bedürfnisse zurück. Eine Tatsache, die allerdings auch einiges an Gefahr birgt: Wenn Frost verletzt wird, erwacht der Wolf in ihr – und dann ist keiner mehr vor ihr sicher. Mir persönlich ist bei dieser Beschreibung gleich die Analogie zur Berserkerwut gekommen – und wie ich im weiteren Verlauf des Buches feststellen konnte, war ich da nicht die einzige.

Die Geschichte, die Zoë Marriott in „Frostblüte“ erzählt, ist die von Frosts Vergangenheit und von ihrer Zukunft. In kursiv bekommt der Leser Einblicke in Frosts Vergangenheit, während die eigentliche Geschichte erst Jahre später beginnt: Mit Frosts Versuch, dem als Hirten verkleideten Anführer der Bergwacht von Ruan, Lucan, gegen einen Überfall beizustehen. Damit offenbart sie nicht nur ihre Gutherzigkeit, sondern verhindert auch die von der Bergwacht geplante Aktion gegen die Banditen. Ein schlechter Anfang, der sich für Frost allerdings als Glücksfall entpuppt. Er führt sie in das Lager der Soldaten. Zu Menschen, die sie akzeptieren (die meisten jedenfalls) und ihr auch ohne die Feuergöttin Hoffnung geben. Neben Frost liegt der Schwerpunkt der Geschichte auf Lucan und seinem ersten Leutnant, Arian. Beides ziemlich faszinierende männliche Hauptpersonen: Der eine fast zu gut, um wahr zu sein, der andere versteckt – ebenso wie Frost – seinen guten Kern hinter einer eisigen Mauer. Klar, dass Arian und Frost damit zu Anfang nicht wirklich gut miteinander klar kommen. Je näher man die Figuren kennen lernt, desto mehr wachsen sie einem ans Herz – allen voran natürlich Frost. Lucan muss sich nicht anstrengen, um gleich zu ziehen, aber auch Arian versteht es, sich langsam einen Platz im Herzen des Lesers (und auch in Frosts Herzen zu sichern).

Und auch wenn ein Großteil der Geschichte von Frosts Gedanken und Gefühlen eingenommen wird, geht es bei weitem nicht nur um Liebe (oder Eifersucht – die nimmt nur einen sehr kleinen Teil in dem Buch ein). „Frostblüte“ erzählt wie Frost lernt, sich ihren Ängsten zu stellen, nicht nur für andere, sondern auch für sich einzustehen – und zu kämpfen: Für Gerechtigkeit und für die Kontrolle über ihren „Wolf“.

Schlussendlich kämpft sie nicht nur an der Seite der Bergwacht für Gerechtigkeit, sondern muss auch anderen das nahe bringen, was sie gelernt hat. Und damit wird es gerade gegen Ende noch mal richtig spannend. Das Ende selbst ist nur bittersüß zu nennen, es fällt mir schwer, es als Happy End zu bezeichnen – auch wenn es das durchaus sein kann. Was man allerdings sagen kann ist, das „Frostblüte“ wirklich rundum gelungen ist.

Im Nachhinein frage ich mich, warum der Verlag es wohl als Taschenbuch herausgebracht hat. „Frostblüte“ hätte es sicher verdient, in edler Hardcover-Ausgabe im Regal zu stehen. Aber auch so hat sich das Buch neben Lynn Ravens „Der Kuss des Kjer“ und „Der Spiegel von Feuer und Eis“ (mit denen lässt es sich am ehesten vergleichen) einen Ehrenplatz im Regal gesichert. Es ist eines der Bücher, die man mehr als einmal lesen – und genießen – kann. Ich kann es wirklich nur empfehlen.

Eine kleine Kostprobe findet ihr hier.

Published in: on September 30, 2013 at 8:15 pm  Comments (1)  
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[Gewinnspiel] Der Winter kommt … (nein, er naht nicht ;-))

… und die „Vor-dem-Kamin-Lese“-Saison nähert sich.

Und damit ihr für diese Zeit auch mit Lesestoff versorgt seid, verlose ich in Kooperation mit Buchbotschafter einen frostigen Fantasytitel: Den Anfang Oktober erscheinenen Roman „Frostblüte“ von Zoë Marriott.

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Um in den Lostopf zu hüpfen bedarf es nicht viel, eine buchige (möglichst fantastische) Empfehlung für die kalte Jahreszeit in Form eines Kommentars reicht völlig aus. Alternativ könnt ihr schreiben, malen oder dichten, was euch zum Thema „Frostblüte“ so einfällt – für kreative Beitrage gibt es ein Extralos.

Im Gewinnfall verpflichtet ihr euch allerdings, zeitnah eine Rezension zu dem Buch zu verfassen und online zu stellen (gerne auch als Gastrezension auf meinem Blog) – schlussendlich sollt ihr im Gewinnfall die Funktion eines Buchbotschafters übernehmen (ein Verbreiten der Rezension ist damit definitiv erwünscht).

Zeit teilzunehmen habt ihr bis zum kommenden Sonntag (06.10) um 12:30. Ausgelost wird dann im Laufe des Nachmittags/ Abends (je nach Wetterlage).


Das Kleingedruckte
Teilnahmeberechtigt ist jeder, der seinen aktuellen Wohnsitz in Deutschland hat.

Der Gewinner wird aus allen Teilnehmern ausgelost. Der Name/ Nicknamen des Gewinners wird nach der Auslosung auf meinem Blog veröffentlicht und der Gewinner außerdem per Mail benachrichtigt (bitte denkt also daran, beim Kommentieren eine tatsächlich von euch genutzte Emailadresse zu benutzen). Melden sich der Gewinner nicht innerhalb einer Woche, wird der Gewinn unter den übrigen Teilnehmern erneut verlost.

Die Adressdaten des Gewinners werden nur für den Versand benötigt und werden nicht an Dritte weitergegeben. Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Mit der Teilnahme am Gewinnspiel erklärt ihr euch mit diesen Bedingungen einverstanden.

Published in: on September 29, 2013 at 9:30 am  Comments (4)  
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Stille Nacht von Tanja Heitmann (Hrsg.)

Stille Nacht Tanja Heitmann (Hrsg.)
Stille Nacht
rororo
192 Seiten, Taschenbuch
ISBN-10: 3499216264
ISBN-13: 978-3499216268
EUR 12,99

Das Cover des Buches wirkt ziemlich verträumt. Die junge Frau auf dem Cover, von der man nicht viel mehr als das Gesicht erkennen kann, scheint zu liegen, vielleicht sogar mit offenen Augen zu träumen. Vielleicht liegt sie im Schnee – oder in einem Blütenmeer. Die verschiedenen Pastelltöne auf dem Cover lassen da einiges an Interpretationsspielraum zu. Insgesamt ist es ein ruhiges, stilles Cover, das gut zum Titel und der Geschichtensammlung passt.

Die ersten vier Geschichten sind melancholisch, romantisch und lassen den Leser verträumt mit einem Happy End zurück. Die letzten zwei Geschichten fallen etwas aus dem Raster, denn still ist keine dieser beiden Geschichten: In „Die Winterkinder“ tobt der Kampf zwischen Frühling und Winter, in „Raunächte“ bringt der etwas verschusselte Mick auf der Flucht vor Dämonen das Leben der durchorganisierten Elodie durcheinander – damit verbringt Elodie ein Weihnachtsfest, dass sie sicherlich nicht vergessen wird (ob sie es allerdings in positiver Erinnerung behalten wird bleibt schlussendlich den Vermutungen des Lesers überlassen). Die Andeutungen, die Michaela F. Hammesfahr am Ende von „Die Winterkinder“ macht, gehen hier schon eher wieder in die romantische und gefühlvolle Richtung und haben mir damit deutlich besser gefallen als „Raunächte“.

Was die anderen vier Geschichten angeht vermag ich nicht zu sagen, welche von ihnen mir am besten gefallen hat. Jede für sich ist anders, ergreifend sind sie alle. Tanja Heitmanns entführt den Leser in „Eine Spur von Rot“ in eine winterliche Zukunft, in der ein fast lebensmüder Vampir von einer jungen Frau (mit einem wirklich ungewöhnlichen Namen) wieder aufgerüttelt wird. Gesa Schwartz zeigt dem Leser eine fantastische Dunkelheit – Eine Dunkelheit, die von der Hauptperson der Geschichte der Einsamkeit in einem fremden Licht bei weitem vorgezogen wird. Die Geschichte selbst hat etwas von einem Märchen (inklusive des zugehörigen Happy Ends) und verleitet den Leser selbst zum Träumen. „Tom Jofnurs Lied“ von Nina Blazon könnte einer alten Eskimosage entsprungen sein – und ist damit definitiv etwas ganz besonderes. Trotz gutem Ausgang für die Hauptperson schwebt allerdings etwas Wehmut über der Geschichte, die den Leser auch mit dem Ende nicht loslässt. Diese Geschichte wird vermutlich noch eine ganze Weile in meinem Kopf herumschwirren. In „Geisterwolf“ kann der Leser einen kurzen Blick auf eine vergangene Liebe erhaschen und für die Hauptperson auf eine neue Liebe hoffen – der Grundstein dafür wird in der Geschichte auf eine schaurig-schöne Art und Weise gelegt.

Die Geschichten sind nicht alle weihnachtlich (auch wenn sie in der Weihnachtszeit spielen), aber sie sind winterlich und romantisch. „Stille Nacht“ ist damit eine wundervolle Geschichtensammlung für Romantiker und Träumer, die vorzugsweise an kalten Winterabenden genossen werden sollte.

Reinschuppern könnt ihr hier.

Published in: on Dezember 7, 2012 at 12:00 pm  Comments (1)  
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Hör mein Lied von Brooks Hansen

So, heute bin ich im ganzen Weihnachtsstress endlich wieder zum Lesen gekommen :-).

Brooks Hansen
Hör mein Lied
Verlag: Carlesen
237 Seiten
ISBN-10: 3551580413
ISBN-13: 978-3551580412

Auf dem Cover des Buches kann man vier Spatzen, ein Rentier und eine Gans entdecken. Sechs Tiere, die sich an einem verschneiten Seeufer befinden – schlicht, aber schön.

Die Spatzen Piorello und Bette kommen durch ein Menschenkind zusammen, ein Menschenkind, das die Spatzen regelmäßig füttert. Aus ihrem trauten Zusammensein wird bald mehr. Und so schlüpfen den beiden zwei süße Spatzenküken. Als Piorello von der Futtersuche nicht mehr zurück kommt beschließt Bette, sich auf die Suche nach ihm zu machen.

Das Rentier Caesar ist ebenfalls auf der Suche. Auf der Suche nach seinen Menschenfreunden, denen er einen Schlitten bringen muss. Auf Nachfrage erklärt sich Caesar bereit, Bette und ihre noch nicht flügge gewordenen Jungen mitzunehmen – in seinem Geweih.

In der Zwischenzeit hat es Piorello über den großen Teich verschlagen. Denn das Mädchen, gegen dessen Fensterscheibe er geflogen ist, hat ihn mitgenommen, um ihn wieder aufzupäppeln. Dort freundet er sich schnell mit einem Bernhardiner und einer Schar Gänse an. Diese wollen demnächst über den großen Teich aufbrechen – und Piorello will sie begleiten.

Brooks Hansen hat mit „Hör mein Lied“ ein wunderschönes Märchen für die Weihnachts- und Winterzeit geschrieben. Menschen kommen hier nur am Rande vor, die Hauptpersonen sind die Spatzendame Bette und ihr Gefährte Piorello. Beide nehmen einiges in Kauf, um wieder zueinander zu finden. Und beide finden auf ihrer nicht immer einfachen Suche Unterstützung durch andere Tiere. Sei es das gutmütige Rentier Caesar, das Bette und ihre Kinder auf seinen Geweih durch die verschneiten Ebene trägt, die Gänse, die Piorello unterweisen, damit auch er einen Flug über das Meer schaffen kann oder der Bernadiner, der Piorello das Leben rettet.

Und wenn auch die Wege von Piorello und Bette nicht einfach sind, die Treue, die sie zusammenhält, gibt ihnen die Zielstrebigkeit und Kraft, wieder zueinander zu finden. Ohne die Hilfe anderer Tiere hätten sie es vermutlich nie schaffen können, aber auch das hätte sie von ihrem Versuch nicht abgehalten. Und damit haben sich die zwei ungewöhnlichen Helden, eh‘ man sich versieht, direkt ins Herz geschlichen.

Die fast aussichtlos erscheinende Suche der beiden und die Hilfsbereitschaft der anderen Tiere machen die Geschichte damit absolut passend für die Weihnachtszeit. Aber ich bin sicher, dass sie den Leser auch zu jeder anderen Zeit in den Bann ziehen kann.

Eine Geschichte für all‘ jene – seien sie nun jung oder alt – die sich noch gerne von Märchen verzaubern lassen.

Eine Leseprobe zu dem Buch konnte ich leider nicht finden, aber da es gebraucht relativ günstig erhältlich ist, kann man damit ja auch eigentlich nicht allzu viel verkehrt machen ;-).

Published in: on Dezember 10, 2011 at 4:10 pm  Comments (1)  
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