Yelena und die verlorenen Seelen von Maria V. Snyder

yelena03 Maria V. Snyder
Yelena und die verlorenen Seelen
Verlag: Mira Taschenbuch Verlag
511 Seiten
Taschenbuch
ISBN-10: 3899418549
ISBN-13: 978-3899418545
7,95 €

„Yelena und die verlorenen Seelen“ ist der letzte Band der Yelena-Reihe von Maria V. Snyder.

Optisch passt das Buch zu seinen Vorgängern: Wiedermal befindet sich ein Tisch im vorderen Bereich des Covers. Auf dem Tisch stehen kleine Glastierchen und ein brennendes Behältniss. Hinter dem Tisch steht eine junge Frau, die mit einem Kapuzenmantel verhüllt ist und über ihrer geöffneten Hand einen kleinen Flammenball hält – um Yelena wird es sich wohl nicht handeln. Ich weiß nicht, wer die Figur auf dem Cover ist, die kleinen Glasfiguren spielen allerdings durchaus ihre Rolle im Roman – und optisch passt das Cover wie gesagt ziemlich gut in die Reihe hinein.

Nachdem dem „Mörder von Sitia“ das Handwerk gelegt wurde, ist Yelenas Gabe klar: Sie ist eine Seelefinderin, jemand, der Seelen finden und ihnen ihren Weg weisen kann. In der Vergangenheit gab es allerdings einige Seelefinder, die ihre Gabe missbraucht haben und Yelena wird daher misstrauisch beäugt – von einigen sogar gefürchtet. Als der Mörder seiner gerechten Strafe entfliehen kann, folgt Yelena ihm, um weiteres Unheil zu verhindern. Währendessen braut sich im Zentrum von Sitia jedoch ein weit schlimmeres Unheil zusammen.

Auch diesmal schließt sich das Buch nahtlos an seinen Vorgänger an. Der „Mörder von Sitia“, Ferde, ist gefasst und wartet auf seine Hinrichtung, während Yelena ihre Studien der Magie zu vertiefen sucht, auch wenn die vom Rat ausgesuchte Lehrerin sie nicht gerade erfreut: Die oberste Magierin Roze hat schließlich mehrfach betont, dass sie in Yelena eine Gefahr für das Land sieht und man sie eher auslöschen als fördern sollte. Als Ferde seiner gerechten Strafe entfliehen kann, nimmt Yelena die Verfolgung auf, während in der Zitadelle Intrigen gesponnen und dunkle Fäden geknüpft werden.

Die Verfolgung Ferdes nimmt ein Gutteil des Buches ein und führt Yelena an der Seite ihrer Gefährten über die Ebene der Sandseeds bis in den Dschnungel der Zaltana. Eine Verfolgung, die sich nicht gerade einfach gestaltet, hat Ferde doch unerwartete Verbündete gefunden, die deutlich besser vorbereitet sind als Yelena und ihre Truppe. Nur Dank Yelenas Zauberkraft können größere Verluste vermieden werden – und trotzdem fürchtet sie sich davor, ihre ganze Macht auszutesten und erstickt jegliche Versuche des Mondmanns, sie dahingehend zu unterweisen. Währenddessen schürt ein geheimnisvoller Feuermagier Yelenas Angst und untergräbt Stück für Stück ihr schon angeschlagenes Selbstvertrauen. Ein kleiner Lichtblick in dieser düsteren Stimmung ist das freudige Wiedersehen mit dem Mädchen Opal, das Yelena im vorangegangenen Band gerettet hat. Opals Kunstfertigkeit in der Glasbläserei spielt im weiteren Verlauf des Buches noch eine wichtige Rolle.

Zurück in der Zitadelle gibt es (endlich) ein Wiedersehen mit Valek. Die Freude währt jedoch nur kurz – die lang geplanten Intrigen scheinen aufgegangen zu sein und die Zitadelle ist bereits vom unbekannten Feind unterwandert. Nun ist Yelena weder in Ixia noch in Sitia sicher – aber zum Glück niemals wirklich allein. In Ixia sind auch Yelenas alte Freunde Ari, Janco und Maren mit von der Partie – ein Wiedersehen, über das zumindest ich mich sehr gefreut habe.

Yelena selbst ist in diesem Band deutlich verletzlicher und unsicherer als in den anderen Bänden, was sie allerdings nicht davon abhält, weiterhin allein zu agieren und sich selbst mitten in das Zentrum der Schwierigkeiten zu katapultieren. Diesmal hat sie die Unterstützung ihrer Freunde allerdings dringend nötig. Eine Tatsache, an die sich sowohl Yelena als auch der Leser erst einmal gewöhnen muss.

Der Plot ist gut gefüllt, wenn auch nicht ganz so mitreißend wie die in den anderen zwei Bänden. Vermutlich ist man die riskanten Einsätze und tödlichen Kämpfe einfach zu sehr gewöhnt. Langweilig wird es natürlich trotzdem nicht. Ich habe mich nach den ersten zweiten Drittel sogar tatsächlich gefragt, ob die Autorin die Fülle an Handlungsstränge tatsächlich noch in diesem Band zusammen und zu einem Ende führen kann – sie konnte es und das sogar ohne auf den verbleibenden Seiten die Geschichte zu überhasten oder gar abzukürzen. Das Ende ist zwar – wie auch bei den vorangegangenen Bänden – recht offen, die Handlungsstränge aber sind abgeschlossen. Tatsächlich hat Maria V. Snyder sogar das ein oder andere Geheimnis aus den letzten Büchern noch gelüftet.

Mich hat das Buch gerade am Anfang nicht ganz so fesseln können wie die Vorgänger, nichtsdestotrotz hat mir die Geschichte und damit auch der Abschluss der Reihe gefallen. Einem nachgeschobenen Folgeband wäre ich trotzdem nicht abgeneigt, und weitere Ausflüge in Yelenas Welt wird es für mich ganz sicher noch geben. Maria V. Snyders „Glass“-Reihe spielt ebenfalls dort – und die Chance auf ein Wiedersehen mit guten alten Bekannten werde ich mir nicht entgehen lassen.

Die ersten Seiten des Buches findet ihr hier.

Published in: on Mai 7, 2014 at 12:30 pm  Comments (4)  
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4 KommentareHinterlasse einen Kommentar

  1. Wirklich eine sehr schöne Rezension. Mir hat die Reihe auch sehr gut gefallen und ich bin gespannt auf die „Glass“ Reihe.

    • Danke :-). Ich bin auch sehr gespannt auf die Glass-Reihe. „Storm Glass“ ist schon bestellt – der Postbote lässt sich allerdings Zeit …

      Liebe Grüße,
      Melanie

      • Da bin ich aber schon sehr gespannt auf die Rezension von Storm Glass. Ich selber habe mich noch nicht rangetraut. Meine Erwartungen sind da immer so hoch, dass die Chance dann enttäuscht zu sein irgendwie sehr hoch sind. Ging mir bei Rick Riordan schon so.
        Liebe Grüße und ich hoffe der Postbote beeilt sich etwas 😉
        Franzi

  2. […] und auch das Wiedersehen mit alten Bekannten fällt nicht unbedingt kurz aus. Wer sich nach “Yelena und die verlorenen Seelen” gefragt hat, wie jene ihr Leben weiterleben, wird sich ziemlich freuen, an Opals Seite einen […]


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